Wanderung durch die Ravennaschlucht

Die Ravennaschlucht ist eines der bekanntesten und zugleich spektakulärsten Ausflugsziele zwischen Freiburg und dem Hochschwarzwald. Highlights in der Schlucht sind der Große und Kleine Ravenna-Fall mit 16 bzw. sechs Metern Fallhöhe. Wir haben die Tour mit dem Löffeltal zu einer gelungenen Runde erweitert.

Rundwanderung ab dem Hofgut Sternen

Der Einstieg zu der Wanderung durch die Ravennaschlucht befindet sich beim Wanderparkplatz nahe dem Hofgut Sternen bzw. der Bushaltestelle Höllsteig im unteren Höllental. Auf den ersten Metern laufen wir zwischen dem Steigenhaus und der Glasbläserei hindurch zum Hofgut Sternen. Wir passieren das Hauptgebäude des Best Western Hotels auf der linken Seite. Gleich danach biegen wir rechts ab und folgen der gelben Raute und dem Schwarzwälder Heimatpfad zur Ravennaschlucht.

Auf der im Sommer kahlen Fläche findet im Dezember der Weihnachtsmarkt statt. Nachdem wir das imposante Eisenbahnviadukt der Höllentalbahn unterquert haben, wandern wir über einen teilweise steinigen Weg steil bergauf zur Ravenna. Der Weg nimmt einen kleinen Umweg über den Fischteich vom Hofgut Sternen. Dieser wird weiter oben über eine Wühre vom Wasser der Ravenna gespeist. Daneben wird der Teich zur regenerativen Stromgewinnung für das Hotel genutzt.

Aufstieg beim Großen Ravenna-Fall

Von dem Trubel, der beim Hofgut Sternen herrscht, ist nach diesen paar Metern schon nichts mehr zu spüren. Auf dem nächsten Stück wechseln wir über Brücken mehrmals die Seite der Ravenna, sodass wir immer wieder tolle Einblicke in die Schlucht bekommen. Wir sollten es ruhig angehen. Denn tatsächlich verpasst manch ein Wanderer den versteckt gelegenen Großen Ravenna-Fall. Wer sich etwas reckt oder wenige Schritte ans Bachbett wagt, findet aber schöne Standorte, um das Naturidyll auf sich wirken zu lassen. Dann geht es über zwei Stege um eine Engstelle und einen Felsen herum an das obere Ende des Wasserfalls. Wenn es zuvor im Hochschwarzwald geregnet hat, ist Vorsicht geboten. Denn die nassen Holzstege, Brücken und Holztreppen sind dann an vielen Stellen aalglatt.

Großjockenmühle und Historische Löffelschmiede

Zwischen dem Großen und Kleinen Ravenna-Fall kommt der Wanderweg der Haarnadelkurve beim Kreuzfelsen sehr nahe. Im Bereich der ehemaligen Jockenmühle aber haben wir uns von der Straße bereits wieder deutlich entfernt. Wo der Pfad in einen breiteren Wanderweg mündet, biegen wir links ab und erreichen nach gut einer halben Stund die Mittlere Ravenna. Hier oben erbaute der Breitnauer Mathäus Feser 1770 die erste Löffelschmiede im Raum Hinterzarten-Steig. 1780 konstruierten seine Söhne die wassergetriebenen Schmiedehämmer.

Damit vereinfachten sie die bis dahin übliche Handarbeit in der Löffelproduktion. Nachdem Andreas später seine eigene Schmiede errichtete und sein Bruder Jakob den Bartleshof in Hinterzarten erwarb, übernahm der jüngste Sohn, Philip Feser, die Schmiede vom Vater. Seine Nachkommen führten die Löffelschmiede bis ins Jahr 1885. Etwas oberhalb verlassen wir den Wald und passieren das Gasthaus Ketterer.

Ödenbach

Wer die Tour abkürzen möchte, kann ab der Mittleren Ravenna dem Querweg Freiburg-Bodensee bzw. dem Höhenklimaweg nach Hinterzarten folgen. Wir jedoch folgen der gelben Raute und damit der Ravenna durch die Obere Schlucht Richtung Ödenbach. Im Bereich von »Seiltrieb« passieren wir einen Erdrutsch. Er ist einer der vielen Zeichen dafür, dass die Schlucht immer noch sehr aktiv ist.

Beim Schützenhaus von Breitnau kommen wir zu einer Furt. Früher waren diese flachen Stellen oft die einzige Möglichkeit, um auf die andere Seite eines Bachs oder Flusses zu kommen. Heute natürlich führt eine Brücke über die Ravenna, sodass wir wenig später trockenen Fußes die Kläranlage von Breitnau und einen Wanderparkplatz passieren und Ödenbach erreichen.

Über die Baschihof-Kapelle zum Rössleberg

Von dem Dorf geht es nach rechts zur B500, die wir bei der Baschihof-Kapelle überqueren. Danach geht es auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg über »Steiertenhäusle» nach Hinterzarten. Drehen wir uns um, eröffnet sich uns ein schönes Panorama über die Gemeinde Breitnau. Nach 1,2 Kilometer ab dem Baschihof biegen wir beim Steiertenhäusle nach rechts Richtung Hinterzarten ab.

Wieder lohnt sich der Blick zurück. Denn bei klarem Wetter sind hinter uns das Feldbergmassiv mit dem Seebuck gut zu sehen. Wer nicht alles auf der Straße laufen möchte, kann beim Birkleshäusle nach rechts auf einen Privatweg abbiegen. Dieser führt durch den Wald zu einer Pferdekoppel und weiter durch einen Fichtenbestand (gelbe Raute) bis zum Rössleberg.

Cafés und Restaurants in Hinterzarten

Vom Rössleberg laufen wir weiter zum Öberhöllsteig und nutzen die Unterführung, um sicher auf die andere Seite der stark befahrenen B31 zu kommen. Gleich danach erreichen wir den bekannten Ferienort Hinterzarten. Nachdem wir die Földiklinik, einen Lebensmittelmarkt rechts von uns und einen gebührenpflichtigen Parkplatz mit Bushaltestelle und sanitären Anlagen zu unserer Linken passiert haben, kommen wir ins touristische Zentrum von Hinterzarten.

Hier laden beiderseits der Straße Restaurants und Cafés zum Verweilen ein. Auch Geschäfte mit allerlei Andenken und Kitsch sind vertreten. Nach der Bahnunterführung biegen wir rechts ab und folgen der rotweißen Raute des Querwegs Freiburg-Bodensee. Der Weg führt direkt am Rauchhüsli vorbei. Dieses ist für seine Honig- und Schinkenspezialitäten aus dem Schwarzwald bekannt und dadurch ein weiteres beliebtes Ausflugsziel in dieser Region.

Rückweg durch das Löffeltal

Direkt nach dem Rauchhüsli zweigt der Wanderweg rechts ab und vereint sich mit dem mit einer Muschel gekennzeichneten Himmelreich-Jakobusweg. Auf ihm geht es stetig bergab durch das Löffeltal, vorbei an der liebevoll restaurierten Klingenhofsäge und der Einstelzerhochgangsäge, bis zurück zum Höllsteig und Hofgut Sternen. Durch eine weitere Unterführung kommen wir wieder sicher zu unserem Ausgangspunkt.

Tipp: Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht

Der Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht ist der wohl bekannteste Markt im Hochschwarzwald. Das gewaltige Eisenbahnviadukt der Höllentalbahn, der Galgenbuck und der bewaldete untere Ausgang der Schlucht bieten den Rahmen für den einzigartigen Weihnachtsmarkt in dieser Region. Während an den Ständen traditionelle Handwerksarbeiten, Speisen und Getränke locken, schallt weihnachtliche Musik über den Markt. Bei den Kunsthandwerkern legen die Veranstalter darauf wert, dass diese aus der Region kommen und auch überwiegend für den Schwarzwald typische Waren anbieten. Allerdings hat sich die tolle Atmosphäre längst herumgesprochen.

Der Markt ist daher eines der Ausflugsziele, für deren Besuch vorab nicht stornierbare Tickets gebucht werden müssen. Diese gibt es ab Mitte Oktober bei allen Touristinformationen des Hochschwarzwalds. Der Besuch von Weihnachtsmarkt ist ab der letzten Woche im November bis zum letzten Wochenende vor Heiligabend möglich. Die Öffnungszeiten sind jeweils freitags von 15 bis 21 Uhr, sowie Samstag und Sonntag von 14 bis 21 Uhr. Bei der Buchung muss man eine feste Zeit auswählen. Wir empfehlen, ab Himmelreich, Hinterzarten und Titisee-Ort mit dem Shuttlebus anzureisen. Die Fahrt im Bus ist im Ticket inbegriffen.

Anfahrt zur Ravennaschlucht, Anforderungen und GPS-Daten

Die Anfahrt erfolgt über die B 31 Freiburg in Richtung Titisee-Neustadt. Bei der zur Ausfahrt zum Hofgut Sternen nahe Höllsteig abbiegen. Die Zufahrt zum Wanderparkplatz zweigt vor dem Hotel links ab, sodass man sich der Parkplatz zwischen dem Hotel und der Bundesstraße befindet.

AusgangspunktHofgut Sternen in der Gemeinde Breitnau
KoordinatenN 47.91630, E 8.07210
Gehzeit3 Stunden
Distanz10 km
Anstiegeca. 350 HM
GradT2
EinkehrEinkehrmöglichkeiten bestehen beim Hofgut Sternen und in Hinterzarten.
GPS-DatenWanderung Ravennaschlucht Löffeltal gpx
kml-DatenWanderung Ravennaschlucht Löffeltal kml

Wanderkarte Ravennaschlucht

Höhenprofil

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