Die Wanderung zum Heiligenbrunnen verbindet herrliche Aussichten zum Feldbergmassiv mit einem Ort der Stille und Andacht. Der Luftkurort Breitnau selbst mit Ausnahme der Ravennaschlucht zwar etwas im Schatten von Titisee und Hinterzarten. Genau das aber macht die in weiten Teilen offene Hochebene sympathisch. Freuen wir uns also auf einen schönen Ausflug.
Vom Wanderparkplatz in Ödenbach laufen wir am Bauhof vor an die B 500. Nahe der weit sichtbaren Baschihof-Kapelle überqueren wir die Bundesstraße und steigen auf der schmalen Straße gegenüber hoch zum Waldrand. Dort biegen wir rechts ab und folgen der gelben Raute erst durch den Wald, dann über offene Wiesen zum Steiertenhäusle.
Beim nächsten Wegweiser geht es links über die Wiese bis zum »Zehntwald«. Je nach Jahreszeit tritt der grasbewachsene Wanderweg mal besser, mal schlechter in Erscheinung. Eine am Waldrand aufgestellte Bank hilft jedoch bei der Orientierung. Und oben angekommen, bietet sie eine schöne Gelegenheit zu einer kurzen Rast.
Wo der Pfad in einen Forstweg mündet, biegen wir rechts nach »Winterhalden« ab und durchqueren den Fichtenforst. Wo der Wanderweg auf die Zufahrt vom Mohlerhäusle trifft, geht es rechts ein kurzes Stück über die Straße, eh wir links auf einen Pfad wechseln und bergan entlang eines kleinen Bachs durch ein ebenfalls kleines Waldstück kommen. Wenige Meter oberhalb erreichen wir schließlich die Heiligenbrunnenstraße, der wir rechts über die aussichtsreiche Höhenlage zur Kapelle Heiligenbrunnen folgen.
Die Kapelle hat mit der Jungfrau Maria, der Jungfrau und Märtyrerin Margaretha und der Witwe Notburga drei Schutzheilige. Bei der heiligen Notburga soll es sich laut einer Sage um eine Königin aus Schottland handeln, die nach dem frühen Tod ihres Mannes nach Süddeutschland floh, wo sie bei Bühl in einem einzigen Geburtsakt neun Kinder zur Welt brachte. Da es bei ihrem Versteck kein Wasser gab, sie aber ihre Kinder baden und taufen musste, befahl sie ihrer Dienerin, mit ihrem Stab an einen Stein zu schlagen. Augenblicklich begann eine Quelle aus dem Felsen zu sprudeln, sodass sie acht ihrer Kinder taufen konnte. Ein neuntes war gleich nach der Geburt gestorben.
Eindrücke unserer Wanderungen und Ausflüge im Schwarzwald.
Das Wunder machte bald die Runde, sodass immer mehr Menschen zu der Quelle pilgerten. Doch mit der Zahl der Pilger nahmen Zank und Streit um das kostbare Wasser zu. Notburga soll deshalb mit ihren Kindern weitergezogen sein und an der Stelle, wo heute der Heilige Brunnen aus der Erde sprudelt, das Wunder wiederholt haben. Heute wird die Heilige Notburga als Schutzheilige der Gebärenden verehrt. Die in der Grotte des Brunnens aufgestellte Figur steht hingegen für die heilige Margaretha.
Gleich nebenan lädt das Gasthaus Heiligenbrunnen zu einer Pause ein. Die Küche bietet sowohl regionale Spezialitäten wie Vesperplatten, das Schwarzwälder Kirschensteak und frische Forellen als auch eine gute Auswahl an Suppen, Salaten und vegetarischen Gerichten an. Im Gasthaus ist außerdem der Schlüssel für die Kapelle hinterlegt. Ansonsten geht es zurück zum nahen Wegweiser und dort rechts ab in Richtung Wanderheim Berghäusle. Besonders stolz ist man hier auf die Schwarzwälder Kirschtorte aus eigener Produktion. Im Herbst 2013 hat das Team hierfür einen Backofen angeschafft und sich in einer Konditorei zeigen lassen, wie eine Schwarzwälder Kirschtorte am besten gelingt.
Wenige Meter vor dem schön gelegenen Wanderheim treffen wir auf den Westweg, dem wir links auf die Fürsatzhöhe folgen. Dort biegen wir erst rechts auf die Straße »Schildwende«, wenige Schritte weiter links nach Dietschenberg ab. Der Wanderweg führt am Gasthaus Zum Strauß vorbei, welches im Herbst 2013 allerdings auf »vorerst unbestimmte Zeit« geschlossen wurde. Leider verläuft auch dieser Abschnitt der Wanderung über eine asphaltierte Straße. Da so ziemlich jedoch Hof im Hochschwarzwald auf diese Weise erschlossen ist, müssen wir dies in Kauf nehmen. Als Versöhnung bietet der Weg zwischen der Fürsatzhöhe und dem Dietschenberg schöne Aussichten. Wir blicken über die Täler von Schildwenderbach und Siedelbach hinweg zu den weiter östlich gelegenen Höhen.
Nachdem wir einen weiteren Waldstreifen durchquert und den Dietschenberg auf seiner Westseite passiert haben, folgen wir dem Wanderweg durch das Eckbachtal über »Beim Winterwald« zum Trescherhöhhäusle. Rechts ab, ist es nur ein Steinwurf bis zum Wegweiser Im Treschenwald. Ab dort folgen wir der Beschilderung des Nebenwanderwegs durch den Wald bis »Beim Eckershäusle«, wo wir erneut auf den Westweg treffen.
Diesmal folgen wir dem ältesten Fernwanderweg im Schwarzwald auf die Fahrenberger Höhe. Links ab, führt der Wanderweg über Ankenbühl und dem Mathislehof hinunter ins Ödenbachtal. Nachdem der Wanderweg den Bach kreuzt, steigt er wieder ein Stück an und kreuzt wenige Meter nördlich vom Konradenhof die B 500. Jenseits der Bundesstraße kommen wir über Breitnau-Dorfstraße und Breitnau-Löwen zum Abrahamenhof. Die Kapelle oberhalb des Hofs ist einen Abstecher wert. Anschließend folgen wir dem Wanderweg über »Am Wirbstein« zurück nach Ödenbach, wo diese schöne Runde endet.
Die Anfahrt erfolgt von der B 31 Freiburg – Donaueschingen bzw. ab Hinterzarten über die B 500 in Richtung Triberg. Wenige Meter nach dem Baschihof links nach Ödenbach abbiegen und weiter bis zum Wanderparkplatz beim Schützenhaus und der Kläranlage fahren.
Ausgangspunkt | Wanderparkplatz Ödenbach |
Koordinaten | N 47.9268, E 8.0922 |
Gehzeit | 4.30 bis 5 Stunden |
Distanz | 15,5 km |
Anstiege | ca. 400 HM |
Anforderungen | Technisch einfache Runde, die durch ihre Länge und Anstiege jedoch etwas Kondition erfordert. |
Einkehr | Gasthaus Heiligenbrunnen, Wanderheim Berghäusle, in Breitnau |
GPS-Daten | Wanderung Breitnau Heiligenbrunnen gpx |
KML-Daten | Wanderung Breitnau Heiligenbrunnen kml |