Vorderes Großes Wiesental | Wandern

Wanderungen zwischen Schopfheim und Schönau im südwestlichen Schwarzwald

Die Quelle der Wiese entspringt auf etwa 1200 Meter Höhe in der Gemeinde Feldberg und mündet bei Basel in den Rhein. Dazwischen aber durchfließt sie vor allem den Landkreis Lörrach, wo sie sich bei Maulburg mit der am Belchen entspringenden Kleinen Wiese vereint. Als Vorderes Großes Wiesental versteht man den Bereich unterhalb von Zell. Bei der Abgrenzung unseres Wandergebiets haben wir jedoch die Orte unterhalb der Stadt Schönau hinzugenommen. Denn zwischen beiden Städten wandelt sich die Landschaft allmählich von einem durch die Gletschertätigkeit Trogtal zu einem fluvialen Kerbtal. Anstelle von Eis, das einen weiten, rundlichen Talboden aus dem Gebirge kratzt, tritt also das Wasser, welches sich auf eher engem Raum in die Landschaft schneidet.

Eine wichtige Änderung erfährt das Wiesental bei Zell. Während oberhalb des pittoresken Städtchens Gneis und Granit dominieren, finden wir ab Zell Kalkgestein auf der linken und Sandstein auf der rechten Seite des Flusses. Eine Besonderheit ist hier der Dinkelberg. Er wird von Kalk und Keuper gebildet und bildet zwischen dem Schwarzwald und dem Hochrhein einen eigenen Naturraum. Er reicht im Osten bis in den Landkreis Waldshut und im Südwesten bis in den Schweizer Kanton Basel Stadt hinein. Neben kleineren Karsterscheinungen und Fundorten für Versteinerungen sind hier die Erdmannshöhle, eine Tropfsteinhöhle bei Hasel, und der Eichener See bekannt.

Siedlungsgeschichte ab der Römerzeit

Geschichtlich zählt das Wiesental zu den Tälern im Schwarzwald, die bereits zur Römerzeit bewohnt wurden. Allerdings sind die Römer wohl nur bis in die Gegend von Maulburg und Brombach vorgedrungen. Nach ihnen belegen Gräberfunde bei Schopfheim eine Besiedlung um etwa 700 nach Christus. Für die Lagen oberhalb von Zell wird indes angenommen, dass diese erst im 10. und 11. Jahrhundert dauerhaft besiedelt wurden. Wie im Hochschwarzwald erfolgte dies zunächst, um die Wälder dem ständig wachsenden Bedarf an Holz und Kohle zu opfern. Bald darauf beschleunigten Silberfunde im Hinteren Wiesental die Erschließung auch entlegener Täler und Höhen.

Durch den Wechsel der Geologie, der starken Vertiefung der Großen Wiese während der Eiszeit, aber auch durch die Geschichte des Tals finden wir hier eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft. Zwischen dem Talboden und den Hochlagen sind zwar ordentlich Höhenmeter zu leisten. Sobald wir aber  hoch genug sind, wird uns die Landschaft mit herrlichen Ausblicken zu den umliegenden Bergen, zum Jura und den Vogesen sowie zu den Gipfeln der Alpenkette reich entschädigen. Zuletzt überraschen beide Täler mit herrlich gelegenen Rastplätzen, für die allein sich der Ausflug hierher lohnt.

Unsere Wanderungen im Wiesental

Wanderung zum Eichener See

Die Rundwanderung beginnt bei der Erdmannshöhle und führt uns zunächst an mehreren Karstquellen bzw. dem Austritt eines Höhlenbachs aus dem Dinkelberg vorbei bis an den Ortsrand von Wehr. Weiter geht es zum Eichener See, der nur temporär in Erscheinung tritt und schon deshalb eine Besonderheit bei Schopfheim darstellt. Schließlich zeugt ein Grenzstein von der Habsburger Vergangenheit dieses Landstrichs, eh wir wieder zurück durch Hasel zu unserem Ausgangspunkt bei der Tropfsteinhöhle gelangen.

Gehzeit 3-3.30 Stunden, Distanz 11 km, ca. 470 HM, Schwierigkeitsgrad T2

Wanderung um den Binzkopf

Die Runde starten wir in Häg, von wir zunächst hoch zur St. Wendelin Kapelle in Ehrsberg wandern. Bei einer lückigen Beschilderung vertrauen wir ab dort unserem Orientierungssinn, eh wir beim Waldmatter Kreuz einen herrlich gelegenen Grill- und Rastplatz erreichen. Ab dort geht es auf wechselnden Wegen um den Binzkopf herum, bevor wir mit schöner Sicht über das Tal zurück nach Häg laufen.

Gehzeit 3-3.30 Stunden, Distanz 10 km, ca. 450 HM, Schwierigkeitsgrad T2

Wanderung um den Schneckenkopf

Die ruhige Wanderung beginnt mit dem Holzer Kreuz, eine markante Landmarke oberhalb der Wiese. Ab dort geht es zunächst hoch auf den Dornwasen und weiter zur Sattelwasenhütte. Ab dort folgen wir dem Wanderweg noch bis zum Schwarzwalddorf Herrenschwand. Der Rückweg führt uns über aussichtsreiche Bergwiesen zwischen dem Herrenschwander Kopf und Hochgescheid zurück zum Holzer Kreuz.

Gehzeit 3.30-4 Stunden, Distanz 12 km, ca. 300 HM, Schwierigkeitsgrad T2

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