Sich im Hotzenwald zurechtzufinden, ist selbst für Anwohner der umliegenden Städte nicht so einfach. Von einem Ort zum nächsten ist es zwar oft nur ein Katzensprung. Viele Straßen verlaufen jedoch so verschnörkelt, dass man sich ohne Navi schnell mal verfährt. Allein daran, die Ortschaft Dachsberg zu finden, ist schon manch ein Autofahrer verzweifelt.
Ihn gibt es nämlich gar nicht, da es eine Gemeinde bezeichnet, deren Hauptort Wittenschwand heißt. Doch auch viele der kleinen bis winzigen Dörfer liegen im Hotzenwald so verstreut und zugleich abseits der wenigen größeren Verkehrswege, dass die oft unscheinbaren Ortsverbindungsstraßen den Orientierungssinn prüfen. Damit ist bereits die Anreise in diese Ecke vom Südschwarzwald ein Abenteuer.
Auf der anderen Seite bietet der Hotzenwald auch deswegen viele schöne Touren zum Wandern und die Aussicht genießen. Wir lieben den ständigen Wechsel von Wald und Wiese sowie von sonnenexponierten Südhängen zu schattigen, tief eingeschnittenen Tälern. Wandern wir im Tal der Wehra auf dem ausgezeichneten Schluchtensteig, so eröffnet sich uns bei klarem Wetter von den Hochflächen eine herrliche Sicht über den Hochrhein zum Jurapark und zu den Gipfeln der Schweizer Alpen.
Doch auch die kleinen Dinge am Wegesrand lohnen sich. So finden sich im Hotzenwald heute noch Spuren der letzten Eiszeit wie bei der Gletschermühle bei Todtmoos und blühen auf den hoch gelegenen Mooren alpine Pflanzen.
Der Ibacher Panoramaweg umschließt eines der schönsten Hochtäler im oberen Hotzenwald. Einige herrlich gelegene Rastplätze und Bänke gehen einher mit fantastischen Aussichten zu den Gipfeln im Hochschwarzwald sowie zu den Schweizer Alpen. Unser persönliches Highlight ist das Friedenskreuz, wo uns Himmelsliegen und eine aufwendig gemalte Panoramatafel erwarten. Ab dort führt uns der Rundweg durch Weidfelder, deren historische Nutzung seit einigen Jahren wieder gelebt wird.
Gehzeit 3.30-4 Stunden, Distanz 11,8 km, 350 HM, Schwierigkeitsgrad T2
Für die Wanderung zum Höllbachwasserfall bieten sich mehrere Startpunkt an. Neben dem von uns gewählten Parkplatz oberhalb Steinbach ist die Runde auch ab Görwihl oder dem Rastplatz Sägmoos möglich. Nach dem ersten Abstieg zur Alb kommen wir beim Höllbach in eine der schönsten Nebenschluchten im Hotzenwald. Oberhalb des Wasserfalls und einer Wühre haben wir die Wahl: wer möchte, wählt die Variante zum Eichrüttehof. Oder wir folgen der Beschilderung weiter bis zum Sägmoos und wandern jenseits der Landstraße wieder hinunter nach Görwihl.
Gehzeit 3 Stunden, Distanz 9,8 km, 400 HM, Schwierigkeitsgrad T2
Die angenehm kurze Runde verbindet drei kleinere Wasserfälle im Hotzenwald miteinander. Nach dem ersten Abstieg entlang des Seelbachs zur Hauensteiner Murg und einer Passage auf der mit Tunneln ausgestatteten historischen Murgtalstraße geht es steil hinauf zur Burgruine Wieladingen. Etwas unterhalb stürzen die Lehenbach-Wasserfälle malerisch hinunter zur Murg. Nach der Aussicht vom Bergfried der Burg wandern wir zurück zu unserem Ausgangspunkt bei der Wickartsmühle.
Gehzeit 2.30 Stunden, Distanz 8 km, 250 HM, Schwierigkeitsgrad T2-3
Von Todtmoos zum Krai-Woog-Gumpen
Die Streckenwanderung ab dem Ferienort Todtmoos führt über das beschauliche Lindau und das Fohrenmoos zum Marksteinplatz. Ab dort beginnt eine kleinere Runde an weiteren Mooren und der Schwarzen Säge vorbei bis zur Gletschermühle Krai-Woog-Gumpen. Weil nur wenige Wanderer in Todtmoos dorthin starten, erleben wir eine in weiten Teile ruhige und tagesfüllende Wanderung.
Gehzeit 6 Stunden, Distanz 21 km, 700 HM, Schwierigkeitsgrad T2-3
Diese Tour startet ebenfalls in Todtmoos. Vorbei am Schwimmbad queren wir die Landstraße, eh sich bei Höfle die Runde öffnet. Für den Aufstieg wandern wir an der Kapelle Strick vorbei und gelangen über alte Weidfelder ins bewaldete Britmoos. Nach dem Abstecher zum Hochkopfturm erwartet uns auf dem Weißenbachsattel eine beliebte Einkehrmöglichkeit. Der Rückweg erfolgt über Lehen, wo sich uns weitere schöne Aussichten eröffnen.
Gehzeit 4 Stunden, Distanz 10,2 km, 550 HM, Schwierigkeitsgrad T2
Der Murgtalpfad gehört zu den tagesfüllenden Wanderungen im Hotzenwald. Als Streckenwanderung sind jedoch verschiedene Startpunkt möglich. Der oberste Startpunkt befindet sich bei der Haltestelle Steinernes Kreuz an der L151. Von dort geht es zunächst zur Murgquelle und ab dort immer flussabwärts über Herrischwand, Hogschür und Hottingen bis zur Murgmündung in den Rhein. Spannend ist, dass wir beim Wandern durch ganz unterschiedliche Landschaftsräume kommen, welche uns den Hotzenwald erschließen.
Gehzeit 7 Stunden, Distanz 24,4 km, 200/900 HM, Schwierigkeitsgrad T2-3
Die Wehraschlucht bildet den letzten Abschnitt des Schluchtensteigs. Wir wandern diesem ab der Staumauer des Wehrabeckens entgegen. Somit führt uns der Weg über die Mettlerhalde bis zur Wehratalbrücke. Nach einem Zwischenanstieg im Sägebachtal erfolgt der Rückweg über die Ehwaldhütte und der Felsenhütte. Letztere bietet einen spektakulären Blick über das enge Wehratal.
Gehzeit 4-4.30 Stunden, Distanz 13 km, 510 HM, Schwierigkeitsgrad T2
Der Klosterweiher befindet sich zwar in der Gemeinde Dachsberg. Er wurde jedoch für die Mönche im Kloster St. Blasien angelegt, weshalb wir dort starten. Auf dem ersten Abschnitt wandern wir stets bergauf bis zum Lehenkopf. Nach der Aussicht vom neuen Turm folgen wir dem Schluchtensteig bis zu einer ebenfalls aussichtsreichen Lichtung oberhalb des Sees. Der spätere Rückweg vom Klosterweiher erfolgt zunächst auf einem unbeschilderten Weg zum Horbacher Moor, dann mit der gelben Raute zurück in die Domstadt.
Gehzeit 3.45 Stunden, Distanz 10,1 km, 450 HM, Schwierigkeitsgrad T2