Wanderungen im Wutachgebiet

Schluchten und Höhen im südöstlichen Schwarzwald

Ein Fluss, drei Namen, eine faszinierende Geschichte: wer heute an der Wutach entlang wandert, kommt spätestens bei den Hinweistafeln an verschiedenen Wanderparkplätzen nicht umhin, über die bewegte Vergangenheit dieses Flusses zu staunen.

Einst bildete die Wutach die sogenannte Feldbergdonau, die schnurstracks nach Osten floss. Nachdem vor rund 20.000 bis 70.000 Jahren die Wasserscheide zwischen der Feldbergdonau und der Ur-Wutach stark abgesunken war, brach der Fluss am Wutachknie bei Blumberg nach Südwesten in Richtung Hochrhein aus.

Mit diesem Richtungswechsel bekam die Wutach auf einmal ein deutlich stärkeres Gefälle und schnitt sich förmlich in die Landschaft ein. Dabei schuf sie mit der Wutachschlucht eine einmalige Wildflusslandschaft mit hoch aufragenden Steilwänden und einer einzigartigen Flora.

Eine zweite Schlucht entstand hier durch die Gauchach, welche ins untere Ende der Wutachschlucht mündet. Zusammen mit den umliegenden Wäldern und Wiesen bilden diese beiden Schluchten heute ein herrliches, wenn auch in Teilen glitschiges Wandergebiet, das vor allem in den Sommermonaten Wanderer, Naturliebhaber und Geologen anzieht.

Unsere Wanderungen im Wutachgebiet

Wanderung durch die Wutachschlucht

Die Wutachschlucht bildet das Herzstück auf dem Schluchtensteig und ist das bekannteste Ziel im gesamten Alb-Wutachgebiet. An hochsommerlichen Tagen ist es besonders schön, durch die schattige an vielen Stellen kühle Schlucht zu wandern. Unterwegs bieten die Schurhammerhütte und das ehemalige Bad Boll schöne Gelegenheiten für eine Rast. Im oberen Teil schließlich lädt eine Moosdusche zu einer herrlich frischen Abkühlung ein.

Gehzeit 4-5 Stunden, Distanz 13,5 km, 400/205 HM im Auf- und Abstieg, Schwierigkeitsgrad T2-3

Durch die Gauchachschlucht

Als eine der Seitenschluchten weist die Gauchachschlucht ein höheres Gefälle gegenüber der Wutach auf. Der untere Zustieg erfolgt im unteren Bereich der Wutachschlucht über den Kanadiersteg. Von dort wandern wir überwiegend durch weitgehend naturbelassene Abschnitte der Schlucht. Unterwegs lädt das Naturfreundehaus zur Einkehr bei Kuchen und einfachen Gerichten ein.

Gehzeit 5 Stunden, Distanz 12,5 km für Hin- und Rückweg, 350 HM, Schwierigkeitsgrad T2-3

Wanderung durch die Lotenbachklamm und weiter bis Lenzkirch

Die Lotenbachklamm besitzt vor allem drei Eigenschaften: sie ist kurz, sie ist steil und sie ist malerisch. Dem zauberhaften Auftakt haben wir eine Streckenwanderung ab der Schattenmühle bis nach Lenzkirch angehängt. Die Strecke führt dabei zunächst über die Glöcklerhalde an den oberen Rand der Wutachschlucht und von dort über das Räuberschlössle sowie an der Stallegger Tanne vorbei zu Zusammenfluss von Gutach und Haslach. Auf dem letzten Abschnitt laufen wir der Haslach bis zu unserem Zielort entgegen.

Gehzeit 5 Stunden, Distanz 14 km, 400/370 HM im Auf- bzw. Abstieg, Schwierigkeitsgrad T2-3

Im Canyon der Wutachflühen

Was ihre Bekanntheit angeht, so stehen die Wutachflühen etwas im Schatten der Wutachschlucht. Dem zum Trotz finden wir hier den größten natürlichen Muschelkalk in Südwestdeutschland. Durch den Hangdruck sind die Pfade hoch zum oberen Rand des Canyons leicht abschüssig und werden bei feuchter Witterung zudem schnell glitschig. Sowie es die Verhältnisse zulassen, finden wir hier jedoch eine atemberaubend schöne Schlucht, die bereits im Frühling mit ihrem Artenreichtum begeistert.

Gehzeit 4.30 Stunden, Distanz 14 km, 400 HM, Schwierigkeitsgrad T2

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