Roggenbacher Schlösser

Unter dem Begriff Roggenbacher Schlösser werden die um 1200 erbauten Burgen Roggenbach und Steinegg zusammengefasst. Die größere Burgruine ist auch als Burg Weißenbach bekannt. Der Name geht auf Johann von Krenkingen-Weißenburg zurück, der das Steinatal als Basis für Raubzüge ins Gebiet vom Kloster St. Blasien nutzte.

Start beim Rastplatz Steina

Wir starten unsere Wanderung zu den beiden Schlössern beim Rastplatz Steina, 650 Meter südlich von Steinabad. Von hier geht es auf dem Forstweg bergan über »Steinaweg« zum Sportplatz Wellendingen. Er befindet sich oberhalb der Steinahalde und überrascht mit einer schönen Sicht über die von Wiesen geprägte Hochfläche.

Am Sportplatz biegen wir rechts auf den Römerweg ab. Er führt uns erst an den Waldrand, dann im Wald um den Fuchsberg herum. Um auf dem offiziellen Wanderweg zu bleiben, biegen wir bei einem überdachten Bildstock mit Reh im Sockel links ab. 600 Meter weiter erreichen wir den Wegweiser Am Fuchsberg.

Die Roggenbacher Schlösser sind hier in zwei Richtungen angeschrieben. Wir wählen die kürzere Variante und bleiben damit bis Wittlekofen auf dem Römerweg. Wo der Weg in die Roggenbacher Straße mündet, verlassen wir in etwa gegenüber, um etwa 20 Meter versetzt, den Römerweg und folgen dem Tal des Tunznaubächles (gelbe Raute) durch den Wald bis zum Wegweiser Roggenbacher Schlösser.

Burgruine Roggenbach

Zwischen dem Wanderweg und der Burgruine gibt es mehrere Trampelpfade. Während die auf der rechten Seite bald im Dickicht enden, geht es auf dem linken in einem Bogen in die Ruine Roggenbach. Am Eingang angelangt, sind gute Nerven gefragt. So warnt ein Schild vor Ort: »Das Begehen der Ruine ist gefährlich und erfolgt auf eigene Gefahr. […] Bei Gewitter ist das Ruinengelände zu verlassen.«

Wer sich davon nicht abschrecken lässt und den linken der beiden erhaltenen Türme über die später angebrachte Wendeltreppe besteigt, wird oben mit einer schönen Aussicht über das Steinatal belohnt. Die benachbarte Ruine Steinegg ist auch zu sehen. Es ist allerdings nur ein viereckiger Turm, dessen oberer Bereich ein Stück weit aus dem Wald herausragt.

Bei der erstmals 1288 urkundlich erwähnten Burg Roggenbach befinden wir uns auf einem Bergrücken zwischen dem Tunznaubächle und der tiefer liegenden Steina. Ein bereits im Mittelalter bestehender Übergang über den Fluss war zugleich der strategische Zweck der Burg.

Später sollen sich zwei adlige Familien die aus der Kernburg und zwei mächtigen Bergfrieden gebildete Burg geteilt Festung haben. Zu de Anlage zählte außerdem eine Vorburg, die allerdings nahezu komplett geschliffen wurde. Auch der ursprüngliche Zugang von der Talseite existiert nicht mehr, weshalb wir heute über die Südseite in den inneren Burghof gelangen.

Der Schatz von Roggenbach

Die Roggenbach-Sage handelt von einem Pächter des Roggenbacher Hofs, dem ein Fremder anvertraute, dass in der Ruine eine Kiste mit Gold versteckt sei, über die ein Pudel wachte. Sodann führte er den Pächter zu dem Ort. Nachdem der Hund verscheucht war, öffnete der Pächter die Kiste. Anstelle von Gold erblickte er aber nur Spreu.

Weil ihn der Fremde aufforderte, so viel an sich zu nehmen, wie er wollte, und er nicht unhöflich wirken wollte, steckte er ein wenig davon in seinen Sack. Als er den Sack auf seinem Hof wieder öffnete, sah er, dass sich die Spreu in Gold verwandet hatte. Sofort kehrte er zur Ruine zurück, konnte den Schatz aber nicht mehr finden.

Burgruine Steinegg

Um anschließend zur 400 Meter entfernten Ruine Steinegg zu gelangen, kehren wir zum Wegweiser zurück und laufen ab da fünf, sechs Schritte in Richtung Wittlekofen. Dann sollten wir links einen unscheinbaren Pfad entdecken, der mit einer blaue Raute markiert ist. Nach einer Kehrtwende steigt dieser gemächlich bis zur Ruine Steinegg an.

Die Festung wurde um 1150 auf einem steilen Sporn errichtet, von dem sich das Steinatal gut überblicken ließ. Die Herren von Steinegg zählten damals zu den Gefolgsleuten der Herzöge von Zähringen. Nachdem die Linie der Steinegg ausgestorben war, fiel die Burg an die Nellenburger. Nach mehreren weiteren Besitzwechseln wurde die Burg Steinegg zusammen mit der Burg Roggenbach im Bauernkrieg 1525 zerstört.

Der zumindest äußerlich weitgehend erhaltene Bergfried ist verschlossen und, will man sich nicht durch ein enges Loch zwängen damit unzugänglich. Daneben sind ein größerer Halsgraben, ein Teil der ehemaligen Ringmauer und mehrere Erdwälle zu sehen. Da die Anlage unsicher ist, belassen wir es bei einem flüchtigen Eindruck.

Für den Rückweg folgen wir der blauen Raute über An der Schlossberghalde ins Steinatal bis zum Wegweiser Roggenbach. Dort treffen wir auf die K6517, die wir in der nächsten Rechtskurve links verlassen. Auf dem nahezu ebenen Steinatalweg kommen wir schließlich wieder zurück zum Grill- und Rastplatz Steina.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten zur Wanderung

Die Anfahrt erfolgt ab Tiengen oder Lauchringen, wo wir von der B34 auf die L159 Richtung Bonndorf abbiegen. Die Anfahrt von Norden erfolgt über die B315 bis Bonndorf, weiter über die L170 und L159 in Richtung Tiengen. Der kleine Wanderparkplatz beim Rastplatz Steina befindet sich zwischen Steinabad und Abzweig Roggenbacher Schlösser.

Anfahrt mit Bus und Bahn: Es bestehen Busverbindungen ab Waldshut-Tiengen, Bonndorf und Stühlingen zur Haltestelle Wittlekofen Am Buck. Der Einstieg in die Wanderung erfolgt dann in Wittlekofen.

AusgangspunktRastplatz Steina, 712 m
KoordinatenN 47.79710, E 8.32560
Gehzeit3 bis 3.30 Stunden
Distanz10,5 km
Anstiegeca. 250 HM
AnforderungenDer Zugang zum Roggenbacher Schloss erfolgt auf einer Wendel-Gittertreppe. Die Stallegg ist nicht zugänglich. Insgesamt könnten die Wege besser beschildert sein.
Einkehrauf der Strecke keine
GPS-DatenWanderung Steina Roggenbacher Schlösser gpx
kml-DatenWanderung Steina Roggenbacher Schlösser kml

Wanderkarte Roggenbacher Schlösser

Höhenprofil

VG Wort

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