Inmitten der traumhaften Kulisse des Südschwarzwald verspricht der Steinwasen-Park unbegrenzten Spaß für die ganze Familie. Entstanden ist der Wildpark Ende der 1970er Jahre nach dem Konzept des Jägers Adolf Braun. Sein Ziel war es, bei Oberried einen Wildpark zu schaffen, der auf 36 Hektar das Beobachten von Tieren mit dem Vergnügen in verschiedenen Fahrgeschäften verbindet.
Dabei erwartet uns die erste Überraschung bereits bei der Ankunft. Denn anders als in vielen anderen Freizeitparks müssen wir für den Parkplatz nichts extra bezahlen. Außerdem ist der Steinwasen-Park im Herbst nicht so überlaufen, sodass unser Ausflug ohne langes Anstehen an der Kasse beginnt und wir sofort in den Park hineingelassen werden.
Als Erstes kommen wir zu den Schwarzwald-Impressionen. Original- und maßstabsgetreue Modelle von Schwarzwaldhäusern und Szenen aus dem Alltag stimmen hier auf den Tag im Park ein. Dass neben einer alten Bauernstube und Tieren im Stall auch eine Poststation zu finden ist, ist kein Zufall. Denn der Steinwasen-Park befindet sich auf dem Gelände einer früherer Poststation.
Wenige Meter weiter lädt die Schwarzwaldbahn zu einer sagenhaften Fahrt durch die Region ein. Im gemütlichen Tempo bringt sie einen zu den Erdmännchen der Hasler Tropfsteinhöhle, zur versunkenen Stadt vom Titisee wie auch zum Skigebiet auf dem Feldberg bis hin in die Vulkanlandschaft des Hegaus, wo die Fahrt endet.
Rasanter geht es eine Etage tiefer zu. Mit knapp 45 km/h fährt die Achterbahn »Gletscherblitz« durch eine Eiswelt mit Robben und Pinguinen. Die Berg- und Talbahn ist zwar nicht sehr lang, fährt dafür aber gleich drei Runden, auf denen sich selbst der Yeti blicken lässt.
Wer lieber selbst bestimmt, wie schnell er durch die Kurven fährt, findet im Spacerunner das Richtige. Denn die Geschwindigkeit lässt sich hier über die Griffe bestimmen.
Angst vor einem Auffahrunfall muss man jedoch nicht haben. Denn bevor es kracht, bremst das Gefährt von selbst. Zuvor aber gehen wir zum River Splash und freuen uns auf die Fahrt durch den noch neuen Wildwasserkanal. Witzig finden wir, dass die Anlage auf Stelzen errichtet ist. Da sieht man, dass es hier oben nicht so viel Platz gibt.
Die Hauptattraktionen des Steinwasen-Parks befinden sich unter freiem Himmel. So die beiden Sommerrodelbahnen mit einer Länge von je 800 Metern. Bevor es im rasanten Tempo ins Tal geht, bringt einen der Sessellift bequem zum Start. Während der Fahrt kann man von oben Rotwild und Wildschweine beobachten.
Nach gut der halben Strecke bergauf kommt man bei der Erlebnisseilbrücke vorbei. Sie ist 30 Meter hoch und war mit 218 Meter bis zur Eröffnung der Blackforestline die längste Hängeseilbrücke im Südschwarzwald. Angst haben muss aber keiner. Die Brücke ist für über 1.000 Personen zugleich ausgelegt.
In der Nähe des linken Zugangs zur Erlebnisseilbrücke (von unten gesehen) befindet sich eine Kopie der Hinterbauernhofkapelle von Aha am Schluchsee. Die barocke Innenmalerei aus der Zeit um 1750 ist mit Bildern des Heiligen Florianus, der Heiligen Margarete und weiteren einmalig im Schwarzwald.
Geht man von der Erlebnisseilbrücke an dem Gehege der Wildschweine vorbei, kommt man weiter oben zum Holderschlag. In der Nähe eines Kiosks beginnt hier ein Weg zum Feldbergblick. Etwas seltsam finden wir, dass wir durch ein Drehtor aus den Park herausgehen müssen, um nach etwa fünf Minuten zu den beiden Aussichtskanzeln zu gelangen. Die Rückkehr in den Steinwasen-Park aber ist kein Problem. Und verlaufen kann man sich auch kaum. Denn der Weg ist eine Sackgasse.
Aus dem Steinwasen-Park nicht wegzudenken ist der Wildpark mit über 20 verschiedenen Wildtierarten. Dazu gibt es einen Streichelzoo mit Ziegen, Kaninchen und einen Esel, den wir selbst jedoch nicht gesehen haben. Einen besonders guten Blick auf die Murmeltiere, frei von Gitterzäunen, hat man übrigens von der Seilbrücke, die das Gehege in wenigen Metern Abstand überquert.
Geht man von den Murmeltieren weiter bergauf, kommt man als nächstes zum Sikawild. Eigentlich sind sie hier fremd und stammen aus Nordchina und Japan. Da sie winterhart sind und selbst bei knappen Nahrungsangebot gut gedeihen, konnten sie sich im Schwarzwald jedoch schnell ausbreiten. Mehr noch, sind sie inzwischen in vielen Gegenden ein Problem geworden.
In der Nähe des kleinen Mummelsees (hier läuft alle halbe Stunde eine kleine Geschichte) treffen wir auf ein Rentier. Kaum zu glauben, dass ein so mageres Tier fähig ist, zu Weihnachten schwere Schlitten in den Himmel hoch zu ziehen... Gleich danach kommen wir zum schönste und größten Gehege. Dieses teilen sich wenige Steinböcke. Für gewöhnlich halten sie in der Nähe der beiden Futterhäuser auf. Gelegentlich zeigen sie sich aber auch auf dem großen Felsen in der Mitte des Geheges. Um diese stolzen Tiere am Felsen gut beobachten zu können, ist eine Brücke mit zwei Bänken in das Gehege hineingebaut.
Am faulsten sind während unseres Besuchs die Luchse. Die meisten liegen, allein oder zu zweit, zu einem Knäuel zusammengerollt irgendwo im Gehege. Wenn sie sich dann doch mal auf die Beine bemühen, so sehen wir sie nur von hinten. Schade eigentlich. Aber auch die Rothirsche haben offenbar keine Lust, für uns den Affen zu spielen. So blickt uns ein Hirsch nur ab und zu schräg von unten an, bleibt dabei aber doch im Gras liegen. Nun gut, dann eben nicht.
Weil es im Steinwasen-Park ständig bergauf und bergab geht, lässt der Hunger nicht lange auf sich warten. Je nach Vorliebe laden Picknickecken, Kioske, Imbissstände und das SB-Restaurant zum Verweilen ein. Wer es etwas feiner mag, findet in der Steinwasen Stube leckere Wildgerichte und Spezialitäten aus dem Schwarzwald.
Blick in die Steinwasenstube