Als Ausgangspunkt der Wanderung zur Hexenlochmühle haben wir den Sportplatz in Neukirch gewählt. Von dort laufen wir die schmale Straße weiter geradeaus bis zum Waldrand. Ab dem Wegweiser Ilbenhof folgen wir dann der gelben Raute am Landgasthof Ochsen vorbei nach Bregenbach.
Zwischen dem »Ochsen« und dem Kirnerhof passieren wir einen Teich. Nach insgesamt einem Kilometer erreichen wir den Kirnerhof. Bis hierhin können wir den Schildern zur Hexenlochmühle folgen. Da wir zuerst zum Balzer Herrgott wollen, biegen wir beim Kirnerhof jedoch rechts zum 800 Meter entfernten Vogtshansenhof ab.
Weil wir noch kein Frühstück hatten, nutzen wir die hübsch ausgerichtete Bank rechts vom Vogtshansenhof für eine erste kurze Pause. Anschließend laufen wir über einen bequem asphaltierten Weg durch aussichtsreiche Wiesen und an der Geschwendschmiede vorbei in den Kohlerwald. Ab dem nächsten Wegweiser ist unser erstes Ziel der Wanderung, der Balzer Herrgott ausgeschildert. Leider jedoch führt eine der zwei Zufahrten zum Wanderparkplatz Balzer Herrgott ebenfalls durch den Kohlerwald, sodass wir auf Autos achten und mehrmals auf die Seite ausweichen müssen.
Beim Fallengrund verlassen wir den Wald und kommen erneut über eine aussichtsreiche Wiese, eh wir den Wanderparkplatz erreichen. Dort laufen wir noch ein paar Schritte weiter bis zum nächsten Waldrand und wechseln dann links auf einen Waldpfad. Wenn dieser Weg aufgeweicht ist, kann man auch ein Stück weiter auf der Straße bleiben und bei der nächsten Möglichkeit rechts auf einen Schotterweg abbiegen.
Vom Wanderparkplatz braucht man normal etwa eine Viertelstunde bis zum Balzer Herrgott. Da wir zwei Dudelsackspieler treffen, die mit ihrem Konzert eine Rinderherde anlocken, dauert es bei uns freilich etwas länger. Sich so ein Schauspiel entgehen zu lassen, aber kommt gar nicht in Frage. Es ist witzig, wie neugierig die Kühe angelaufen kommen.
Keine will ganz vorne stehen, aber jede will die möglichst beste Sicht auf die zwei Musikanten haben. Die Mischung aus Neugierde und Scheu führt zu einem unentwegten hin und her bei den Tieren. Schließlich aber reißen wir uns los und laufen die letzten Meter bis zu dem berühmten Bildstock.
Nach ziemlich genau 275 Metern müssen wir aufpassen. Denn beim nächsten Abzweig ist die Wegmarkierung (gelbe Raute nach rechts) so angebracht, dass man sie leicht übersehen kann. Wer ihn wie wir verpasst und geradeaus weiter läuft, kommt auf den Langengrund, einem weiteren schönen Tal im Schwarzwald. em es genauso ergeht, muss aber nicht unbedingt umkehren, sondern kann genauso gut bei nächsten Hof rechts auf einen Waldweg abbiegen. Alle anderen steigen die Serpentinen durch den Wald hinab. Wo der Pfad auf einen Forstweg mündet halten wir uns links und folgen damit der gelben Raute über »In der Guten« bis zur Hexenlochmühle.
Die Hexenlochmühle ist ein beliebtes Ausflugslokal und damit der ideale Ort für eine ausgiebige Einkehr. So können wir den Hexenhaufen, das sind zwei zarte Steaks auf Bratkartoffeln mit Speck und Pilzen, wärmstens empfehlen. Auch die Forelle, gebraten und mit Salat, ist lecker! Die gute Küche der Hexenlochmühle hat sich herum gesprochen.
So herrscht an den Wochenenden oft reger Betrieb auf der Terrasse und kann es passieren, dass der ein oder andere Kuchen schon am frühen Nachmittag aus ist. Allein die bis heute instand gehaltenen Mühlräder und die liebevoll eingerichteten Ladenräume aber lohnen schon einen kurzen Aufenthalt in der Hexenlochmühle.
Nach einem Rundgang durch die kleinen Läden der Hexenlochmühle mit Spezialitäten aus der Region und allerlei Andenken aus dem Schwarzwald schauen wir uns die beiden, sich unentwegt kreisenden Mühlräder an. Das größere der beiden Mühlräder hat einen Durchmesser von vier Metern und treibt mit bis zu 13 PS eine Hochgang und eine Kreissäge im Innern der Mühle an.
Anschließend geht es auf der schwach befahrenen Kreisstraße bergauf Richtung Neukirch bis zum Abzweig Grillplatz Behahof bzw. zum Brennersloch. 200 Meter weiter passieren wir den mit einer überdachten Sitzecke, Brunnen, Feuerstelle und mehreren Bänken eingerichteten Grillplatz. Als Nächstes kommen wir zum Rappenfelsen (auch Rabenfelsen).
Der Sage nach soll im Jahre 1725 ein französischer Reiter bei einem Streifzug durch den Schwarzwald ein Mädchen über den Felsen verfolgt haben. Angeblich überstand das Mädchen den Sprung hinab ins Brennersloch unverletzt. Ihr Verfolger jedoch soll an dieser Stelle sein Leben gelassen haben.
Auf dem Weg durch das enge Tal des Brennersloch informiert der Themenweg »Landschaft im Wandel« über die Veränderungen in dem engen Tal. So ist für uns heute unvorstellbar, dass in dem tief eingeschnittenen Tal einst Landwirtschaft betrieben wurde. Auch erfahren wir, dass das Tal im 19. Jahrhundert für die damalige Zeit dicht besiedelt war und wie es zu dem Namen Brennersloch kam:
Glaubt man einer Anekdote, haben ein paar Holzfäller das von ihnen zuvor aufgeschichtete Holz aus Wut in Brand gesteckt, als sie sich mit den Glasmachern aus St. Märgen nicht über den Preis einigen konnten. Auf dem Themenweg kommen wir wieder zum Kirnerhof. Ab dort wandern wir die letzten 1100 Meter auf dem bereits bekannten Weg zurück zum Ausgangspunkt.
Die Anfahrt zu unserer Wanderung zur Hexenlochmühle ab Neukirch erfolgt über die B 500 von Titisee Richtung Furtwangen. Bei Neukirch auf die Schwarzwaldstraße abbiegen. Bei der Einmündung in die Hauptstraße (K 5752) nach rechts und dann gleich die nächste links auf »Am Sportplatz« abbiegen und weiter bis zum Parkplatz fahren.
Ausgangspunkt | Sportplatz Neukirch |
Koordinaten | N 48.02360, E 8.17060 |
Gehzeit | 4 Stunden |
Distanz | 13,3 km |
Anstiege | 470 HM |
Anforderungen | Die Wanderung zur Hexenlochmühle nutzt überwiegend breite und bequem zu wandernde Wirtschaftswege. Ab dem Balzer Herrgott erfolgt ein Abschnitt auf einem Waldpfad, der etwas Trittsicherheit erfordert. |
Einkehr | Hotel Ochsen, Hexenlochmühle |
GPS-Daten | Wanderung zur Hexenlochmühle gpx |
kml-Daten | Wanderung zur Hexenlochmühle kml |