Schliffkopf und Kloster Allerheiligen

Die vorletzte Etappe des Renchtalsteigs führt von der Alexanderschanze über den Rossbühl und Zuflucht zur Röschenschanze. Auf dem weiteren Weg zum Schlifflkopf bietet sich ein Abstecher auf den Lotharpfad an. Ab dem Schliffkopf erfolgt der Abstieg über die Engelskanzel zur Klosterruine Allerheiligen.

4. Etappe des Renchtalsteigs

Auf der vorletzten Etappe des Renchtalsteigs jagt ein Höhepunkt den Nächsten. Will man sie alle voll auskosten, braucht man dafür gut und gerne zwei Tage. Mit den Hotels auf der Strecke ist das gut möglich. Wer dies so macht, findet dann sogar noch Zeit für einen Abstecher an den Buhlbachsee oder über den Lotharpfad.

Start auf der Passhöhe Alexanderschanze

Vom Parkplatz der Passhöhe und früheren Festung Alexanderschanze laufen wir die ersten wenigen Schritte Richtung Hotel Alexanderschanze. Dort überqueren wir die B28 und passieren das Hotel auf seiner rechten Seite. Es folgt ein gut ein Kilometer langer Abstieg über »Oberer Leitweg« und »Trogloch« zur in einem Sandsteinbrunnen gefassten Renchquelle. Nach einem Zwischenanstieg über den Schöngrund treffen wir am Wegweiser Mittlerer Brandweg auf den Wiesensteig, dem wir bis zum Abzweig nahe der Renchtalhütte folgen.

Zuflucht und die Röschenschanze

Während der Wiesensteig links abbiegt, folgen wir dem Renchtalsteig nach rechts um den Brandkopf sowie über den Gleitschirm-Startplatz am Rossbühl nach Zuflucht. Von dem Natur- und Sporthotel führt ein 1,6 Kilometer langer Pfad hinunter an den Buhlbachsee, einen der am ruhigsten und idyllischsten Seen im Nordschwarzwald. Als Renchtalsteig-Wanderer indes überqueren wir hier die L 92 und erreichen wenige Minuten später die Röschenschanze.

Benannt ist die Verteidigungsanlage nach Jakob Friedrich Rösch. Der Major wollte mit der sternförmigen Schanze die Landesgrenze von Württemberg während des Ersten Koalitionskriegs (1792-97) sichern. Er scheiterte: Noch eh die Röschenschanze fertiggestellt war, nahmen napoleonische Truppen die Anlage 1796 ein. Heute fühlen sich Libellen in dem alten Wassergraben wohl und gedeihen Wollgräser und Seggen auf der anmoorigen Fläche.

Über den Schliffkopf zur Klosterruine Allerheiligen

Weiter geht es über den Abzweig zum Lotharpfad und in etwa parallel zur Schwarzwaldhochstraße bis zur Infotafel am Steinmäuerle. Mit Sicht zum Nationalparkhotel haben wir 800#Meter weiter mit dem Schliffkopf den höchsten Punkt auf dem Renchtalsteig erreicht. Auf dem abgeflachten Gipfel biegen wir links zur Jakobshütte ab und folgen der Beschilderung den unangenehm langen Abstieg durch den Wald, bis wir die K5370 überqueren und schließlich bei der Klosterruine Allerheiligen ankommen. Bei dem ehemaligen Prämonstratenser-Kloster kreuzt sich der Renchtalsteig mit sich selbst. Grund sind die Allerheiligen Wasserfälle, die wir auf der Schlussetappe kennenlernen. Zunächst aber führt unser Weg über die sagenhafte Engelskanzel hinab zum Wasserfall-Parkplatz, wo wir zufrieden auf eine richtig tolle Etappe zurückblicken können.

Tipp: Ursprung und Nutzung der Alexanderschanze

Bereits im frühen 14. Jahrhundert ließ der Straßburger Bischof Johann von Dirpheim erste Wehranlagen auf dem Kniebis anlegen. Ab 1655 ist von Schanzen die Rede, welche von Georg Ludwig Stäbenhaber 1674 erstmals genau kartografiert wurden. Der Vermerk »2. Schanz, repariert am 9. November 1674« beweist, dass zu der Zeit schon ältere Schanzen auf der Passhöhe bestanden haben müssen. Zwischen 1710 und 1712 erfolgten grundlegende Umbaumaßnahmen unter der Leitung von Leutnant Reichmann mit zwei Redouten, durch die heute die Straße hindurchführt. Der Name Alexanderschanze geht auf Herzog Karl Alexander von Württemberg zurück, der die Wehranlage abermals modernisieren ließ. Letztmals strategisch von Bedeutung war die Alexanderschanze im Zweiten Koalitionskrieg (1799 bis 1801), als sich österreichische und französische Truppen gegenüberlagen. Im Gelände am besten zu erkennen ist die Schanze nördlich des Hotels.

Videos zu unseren Touren im Schwarzwald

Eindrücke unserer Wanderungen und Ausflüge im Schwarzwald.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten des Renchtalsteigs

Der Ausgangspunkt befindet sich direkt an der B28 Bad Peterstal-Griesbach - Kniebis.
Anfahrt mit Bus und Bahn: Es gibt nur wenige Busverbindungen ab dem S-Bahnhalt Bad Griesbach. Zu weiteren Busverbindungen ab/bis Alexanderschanze gibt die Touristinfo Bad Peterstal-Griesbach Auskunft.

AusgangspunktAlexanderschanze an der B 28
KoordinatenN 48.4792, E 8.2748
Gehzeit7.30 Stunden
Distanz23,5 km
An-/Abstiegeca. 550/1000 HM
AnforderungenTechnisch einfache, aber durch ihre Länge und den langen Abstieg zum Ende anspruchsvolle Wanderung, die eine gute Grundkondition erfordert. Stöcke entlasten beim abwärts laufen und begünstigen eine gesunde, aufrechte Körperhaltung.
EinkehrRenchtalhütte, Natur- und Sporthotel Zuflucht, Nationalparkhotel Schliffkopf, Kloster Allerheiligen
GPS-DatenWanderung auf dem Renchtalsteig 4 gpx
KML-DatenWanderung auf dem Renchtalsteig 4 kml

Wanderkarte Renchtalsteig - Schilffkopf und Kloster Allerheiligen

Höhenprofil

Die weiteren Etappen des Renchtalsteigs

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