Die Belchenbahn bietet die bequemste Möglichkeit, bis fast hoch zum Gipfel zu schweben. Bei der Ankunft an der Talstation bietet sie einigen Besuchern zugleich eine erste Überraschung. Denn wer im Jahr 2000 auf der Expo in Hannover war, dem werden die gelben Gondeln bekannt vorkommen. Seit Ende 2001 bringen die Kabinen vom Expo-Skyliner jährlich über 300.000 Besucher bequem und umweltschonend auf den Belchen-Gipfel. Die früher stark befahrene Belchenstraße endet seit Eröffnung der Bahn an der Talstation und dient Fußgängern und Radfahrern für den Aufstieg zum Belchen. Der Anstieg ist an sich barrierefrei. Ein paar Höhenmeter sind aber doch zu leisten. Wer diese auf sich nimmt, hat die Aussicht vom Belchen dafür dann umso mehr verdient.
Beim Belchenhaus an der Bergstation angekommen, bieten sich uns mehrere Möglichkeiten zum Wandern. Die kürzeste Variante, sich die Beine zu vertreten, ist der Gipfelrundweg auf den Belchen. Er führt leicht ansteigend vom Belchenhaus gegen den Uhrzeigersinn hinauf zum Gipfelkreuz. Bereits im Anstieg eröffnet er Wanderern eine imposante Sicht nach Osten über das Wiesental und Todtnau hinweg zum Feldberg. Etwas länger ist man auf dem Naturerlebnispfad unterwegs. Hier informieren mehrere Schautafeln über die Natur und die Entwicklung der Landschaft im südwestlichen Schwarzwald. So behandelt eine Tafel die klimatische Veränderung auf dem Belchen infolge der Viehwirtschaft. Weil der abgeflachte Gipfel dafür entwaldet wurde, ist er heute windanfälliger und kühler als es in dieser Höhenlage sonst der Fall wäre.
Die Betreiber der Belchenbahn nennen als eines ihrer Leitbilder, sich bei der Entwicklung ausschließlich am sanften Tourismus zu orientieren. Die Belange des Natur- und Landschaftsschutzes sollen dabei berücksichtigt und das autofreie Naturerlebnis gesichert werden. Was das bedeutet, lässt sich im Gipfelbereich sehen. Hier wurde der oberste Abschnitt der alten Bergstraße renaturiert, sodass er im Winter als Familienabfahrt genutzt werden kann. Doch der Umweltschutz beginnt bereits bei der Talstation. Weil die räumlichen Verhältnisse einen nur kleinen Parkplatz für 100 Pkws sowie vier Busse zulassen, wird dieser mehrmals täglich vom Belchenbus angefahren. Für den eigentlichen Betrieb der Seilbahn wird ausschließlich Strom aus regenerativen Quellen verwendet. Bei einer Fahrtgeschwindigkeit von fünf Metern in der Sekunde ist die Bergstation in vier Minuten erreicht. Die 23 Kabinen haben dabei eine Förderleistung von 1200 Gästen pro Stunde und überwinden auf der 1150 Meter langen Trasse 263 Höhenmeter.
Auch für weniger mobile Menschen ist der Belchen dank der Seilbahn gut zu erreichen. So gibt es sowohl bei der Tal- als auch der Bergstation niveaugleiche Zu- und Abgänge. Die Mitarbeiter sind im Umgang mit Rollstühlen geübt und halten die Bahn bei Bedarf auch gerne kurz an, um einen bequemen und sicheren Einstieg in die Gondel zu ermöglichen. Bei der Talstation befinden sich außerdem behindertengerechte Toiletten. Der Schlüssel hierfür wird bei der Seilbahnkasse bereit gehalten.