Über den Hohkelch nach Neuenweg

Die Tour über Hohkelch über das Heubronner Eck nach Neuenweg ist eine Streckenwanderung. Damit bildet sie das ideale Pendant zur Wanderung vom Haupass auf den Belchen. Der Schnittpunkt beider Wanderungen ist das Belchenhaus.

Wanderung ab dem Belchenhaus

Auf dem ersten Abschnitt folgen wir der roten Raute des Westwegs in Richtung Hohkelch. Um nicht zum Ende der Tour vom Heubronner Eck wieder ein ganzes Stück bergauf laufen zu müssen, wechseln wir später auf die Beschilderung nach Neuenweg. Von dort besteht eine Verbindung hinauf zum Wanderparkplatz Haupass.

Zunächst aber verlassen wir den Trubel am Belchenhaus, lassen den Belchengipfel rechts liegen und spazieren ein Stück weit über den bequemen Belchenrundweg. Große Heidefluren mit Blaubeerbüschen und niedrigem Wacholderarten begleiten den Weg.

Aussicht vom Rapsfelsen

Bald gesellen sich vereinzelt niedrige Tannen und Mehlbeeren dazu. Auch begegnen wir einigen anderen Wanderern jedes Alters, da sich der Abschnitt bis zum Rapsfelsen (1.328 m) ohne Mühe bewältigen lässt. Wer Ruhe sucht und nicht Teil eines belagerten Aussichtspunktes sein möchte, muss daher noch ein Stück weiter wandern.

Also steigen auch wir an der Westseite des Belchens ab und durchqueren einen in weiten Teilen abgestorbenen Fichtenwald. Ob es der Borkenkäfer bis in diese Höhe geschafft hat, solche Schäden anzurichten, oder die Fichten doch am Wassermangel zugrunde gegangen sind, ist ungewiss. Wenn sie einfach tot stehen oder liegen gelassen werden, dienen sie anderen Waldbewohnern als Totholzinsel. Greift der Mensch nicht weiter ein, wird sich mit der Zeit ein standortgerechter Wald entwickeln.

Varianten ab dem Hohkelchsattel

Als wir den Wald durchquert haben, kommen wir auf den Hohkelchsattel (1.245 m). Von hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: über den Feuersteinfelsen ins Münstertal, vorbei am Haldenhof zum 16,5 km entfernten Blauen oder über den Heideckfelsen nach Neuenweg. Die letzte Variante ist unsere. Bevor es weiter geht, gönnen wir uns aber endlich die verdiente, stille Rast.

Hohkelch und Lünzmann Platz

Gut erholt sparen wir uns die 21 Meter Aufstieg zum Hohkelch (1.264 m) und verlassen den Hohkelchsattel Richtung Heideckfelsen und Neuenweg. Diese Seite des Belchens ist deutlich mehr bewaldet als der Aufstieg von Hau, sodass es hier nur wenige Ausblicke in die Täler gibt. Eine Ausnahme ist der Lünzmann Platz mit freier Sicht ins dicht bewaldete Langenbachtal und zum ebenso stark bewaldeten Wolfliskopf.

Zehn Minuten weiter oder einen Kilometer ab dem Hohen Kelch treffen wir auf Stück einer historischen Grenzmauer. Bis auf eine wacklige Reihe aufeinander geschichtete Felsbrocken und einem Grenzstein mit badischen Zeichen ist freilich nicht mehr viel zu erkennen. Also müssen wir uns auch nicht aufhalten und passieren in 400 Meter Entfernung den Heideckfelsen (1.182 m).

Historische Richtstatt

Bald kommen wir zur Richtstatt, einem Waldplatz, auf dem sich mehrere Wanderwege kreuzen. Hier wechseln wir auf die gelbe Raute bzw. dem Grundwaldweg. Da das Hinweisschild die Richtung nicht ganz eindeutig zeigt: es ist der untere der beiden Wege nach Osten. Der obere ist der Große Belchenrundweg, der zu den Belchenhöfen und nach Untermulten führt. Beide Wege haben jedoch gemein, dass sie recht breit sind und durch einen eintönigen Forst verlaufen. Damit ist Grundwaldweg auf den nächsten 1,6 Kilometer besser für Radfahrer als für Wanderer gedacht.

Schlossboden und Neuenweg

Erst beim Schlossboden treten wir wieder ins Freie. Wer an einem sonnig-warmen Tag unterwegs ist, wird es hier besonders merken. Denn nach der kühleren Luft im Wald wird es beim Schlossboden auf wenigen Schritten spürbar wärmer.

Der Ausblick über die Almwiesen nach Neuenweg und Richtung Nonnenmattweiher entschädigt für die plötzliche Hitze. Außerdem lädt auch hier eine Sitzbank beim Eck ein, auf der wir uns die mitgebrachten Äpfel schmecken lassen.

Wer noch genug Ausdauer hat, kann beim Eck einen Abstecher zum 1,6 Kilometer entfernten Nonnenmattweiher unternehmen. Da wir aber erst nach Neuenweg bis auf 720 Meter hinabsteigen müssen, um auf der anderen Seite des malerisch gelegenen Ferienortes in der Sonne wieder bis auf 825 Meter hinauf müssen, sparen wir uns den Nonnenmattweiher für unsere nächste Tour auf. Die richtige Entscheidung, wie wir bald merken. Denn der Anstieg auf den Haupass erfolgt auf nur 800 Meter Wegstrecke, was einer Steigung von im Schnitt gut dreizehn Prozent entspricht.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten zur Wanderung

Die Wanderung über den Hohkelch nach Neuenweg beginnt bei der Bergstation der Belchenbahn. Die Anfahrt zur Talstation erfolgt über die B 317 Schönau - Todtnau. Zwischen Schönau und Utzenfeld auf die L 142 abbiegen, dann der Beschilderung zur Belchenbahn folgen. Die Wanderung kann auch als Anschluss an die Wanderung von Hau auf den Belchen begangen werden. Die sonst nötige Busfahrt von Hau über Schönau zur Talstation entfällt dann.

AusgangspunktBelchenhaus (1360 m)
KoordinatenN 47.82160, E 7.85050 (Talstation Belchenbahn)
Gehzeit2.30 - 3 Stunden
Distanz6,3 km bis Neuenweg (720 m) oder 7 km weiter bis Hau (825 m)
Anstiegeca. 200/700 HM
AnforderungenT2. Leichte Bergwanderung auf technisch einfachen Wald- und Forstwegen.
EinkehrBelchenhaus, in Neuenweg
GPS-DatenWanderung Hohkelch Neuenweg gpx
kml-DatenWanderung Hohkelch Neuenweg kml

Wanderkarte Hohkelch und Neuenweg

Höhenprofil

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