Wanderung auf dem Feldbergsteig

Der Feldbergsteig ist ein Klassiker unter den Wanderungen im Hochschwarzwald. Als Premiumwanderweg führt er zu zahlreichen Aussichtspunkten durch das älteste Naturschutzgebiet im Schwarzwald. Je nach Wetterlage reicht die Sicht bis zum Montblanc.

Zugleich bietet er uns reichlich Gelegenheit für die eine oder andere gemütliche Hütteneinkehr. Zu der reinen Gehzeit für den Feldbergsteig sollten wir also auch reichlich Zeit für Pausen einplanen. Dann aber können wir uns auf eine der schönsten Touren im Hochschwarzwald überhaupt freuen.

Start beim Haus der Natur und dem Portal zum Höchsten

Der offizielle Einstiegspunkt zum Feldbergsteig befindet sich beim Haus der Natur. Von dort sind es nur wenige Schritte bis zum Tor zum Höchsten. Das aus drei Granitsäulen gebildete Tor ist eines der Westwegportale. Auf den Platten unter dem Tor ist der Verlauf des Westwegs dargestellt. Neben dem steinernen Portal geben Tafeln Informationen über den ältesten Fernwanderweg von Baden-Württemberg sowie über den Naturpark Südschwarzwald. Weiter geht es auf dem Franz-Klarmeyer-Weg. Nachdem wir die Menzenschwander Alb überquert haben, biegen wir beim Herzogenhornblick rechts zum Bismarckdenkmal ab.

Aufstieg zur Feldbergbahn und dem Bismarckdenkmal

Damit wechseln wir vom breiten Rad- und Wanderweg auf einen steinigen, teils ausgespülten Pfad. Dieser führt bergan durch einen lockeren Waldbestand zur Bergstation der Feldbergbahn. Gleich nebenan befindet sich der Feldbergturm mit seiner Aussichtsplattform. Der Steig indes führt direkt zum Bismarckdenkmal auf dem Seebuck. Vor Ort informieren Schautafeln über die Vegetation und Artenvielfalt am Feldberg, über Spazierwege und Wandermöglichkeiten. Außerdem lassen sich anhand einer Panoramatafel zahlreiche Gipfel der bei klarer Witterung gut zu sehenden Alpenkette bestimmen. Zur anderen Seite bietet die Geländekante nordöstlich vom Denkmal einen spektakulären Tiefblick auf das »dunkle Auge des Feldbergs«, den Feldsee.

Durch den Grüblesattel auf den Feldberggipfel

Nach diesen schönen Eindrücken folgen wir der Beschilderung durch den Grüblesattel zum Feldberggipfel auf 1493 Meter Höhe. Der Hauptgipfel des Feldbergs ist als der Höchste bekannt. Nach dem obligatorischen Abstecher aufs Gipfelrondell und dem Studium der nächsten Infotafeln haben wir die Wahl: wer die Runde abkürzen möchte, kann beim Gipfel auf den gelb beschilderten Pfad wechseln und den direkten Weg zur Zastler Hütte nehmen.

Abstieg zur St. Wilhelmer Hütte

Alle anderen folgen dem Feldbergsteig und der roten Westwegraute über »Oberhalb Todtnauer Hütte« hinunter zur St. Wilhelmer Hütte. Sie wurde 1819 von Todtnauberger und St. Wilhelmer Bauern als Viehhütte errichtet und ist mit ihrer Lage auf 1380 Meter die höchstgelegene Almhütte im Schwarzwald. Außer bei Wanderern ist sie auch bei Mountainbikern ein beliebtes Ziel, womit es an den Wochenenden schnell mal voll werden kann.

Zastlertal und Gletscher

Bei der St. Wilhelmer Hütte mündet der Bergpfad in die Zufahrt zum Gasthaus. Diesem folgen wir rechts, eh wir 400 Meter weiter beim Wegweiser Weide halbrechts auf den nächsten Pfad wechseln. Dieser führt von der Weidefläche in einen lichten Nadelwald. Durch den in dieser Höhe nur spärlichen Baumbewuchs bilden Farne und Heidelbeersträucher ausgedehnte Bestände. Bei »Oberhalb der Zastlerhütte« öffnet sich die Sicht. Während vor uns der baumfreie Baldenweger Buck (1460 m) zu sehen ist, lassen sich im Tal mehrere Gebäude ausmachen. Das oberste der Gebäude ist die Freiburger Hütte. Darunter befindet sich die Zastler Hütte, unser nächstes Ziel.

Einkehr bei der Zastler Hütte

Beim Abstieg kreuzen wir eine Erosionsrinne des Zastler Bachs. Im Gegensatz zu der breiten Talmulde ist diese erst nach der Eiszeit entstanden. Sowie wir den munter talwärts plätschernden Zastlerbach überquert haben, führt uns der Feldbergsteig über einen Bohlenweg durch ein Flachmoor zur Zastler Hütte. Die Vesperkarte beinhaltet durchweg einfache Gerichte wie Suppen und deftige Eintöpfen sowie heiße Würste mit Brot. Daneben bietet die Zastler Hütte von Mitte Mai bis Ende Oktober auch Übernachtungsmöglichkeiten für sechs bis 20 Personen im Matratzenlager. Wer genau hinsieht, kann nahe der Hütte einen Endmoränenwall des Zastlergletschers entdecken. Die Aussicht ist es auch, wofür sich eine Pause hier lohnt. So hatten wir an den Käsespätzle nur wenig Freude.

Naturfreundehaus und Baldenweger Buck

Unterhalb der Freiburger Hütte biegt der Feldbergsteig rechts zur Baldenweger Hütte ab. Auf dem nächsten Stück macht der Feldbergsteig seinem Namen alle Ehre. Denn nachdem wir schon einige Höhenmeter in den Beinen haben, zaubert einem der nun folgende Aufstieg bald die Schweißperlen auf die Stirn. So sind wir dann froh, dass sich oben mit dem Naturfreundehaus Feldberg die nächste Möglichkeit bietet, Durst und Hunger zu stillen. Dem Hinweis am Eingang »Einkehr für jedermann« kann man ruhig glauben.

Gemessen an der Lage sind die Preise äußerst familienfreundlich und selbst bei knapper Geldbörse erschwinglich. Wem das Naturfreundehaus zu schlicht ist, findet einen Steinwurf weiter die aussichtsreich gelegene Baldenweger Hütte. An sonnigen und warmen Tagen genießt man im Biergarten das herrliche Panorama. Wenn es kühl wird, schafft der Kachelofen in der mit hellem Holz verkleideten Hirtenstube eine gemütliche Atmosphäre. Die Spezialität des Hauses ist hier der »heiße Stein«, auf dem eine Auswahl Fleisch und Gemüse gegrillt wird.

Sägebachschlag-Steig und Seebuckwald

Von der Baldenweger Hütte folgen wir der Zufahrt bis zur nächsten Linkskurve. Dort zweigen wir rechts zum Sägebach ab. Der Weg durch das steil abfallende Tal ist auch als Sägebachschlag-Steig bekannt. Tatsächlich erfordert das von Rinnen und kleinen Kaskaden geprägte Tal ein gutes Maß an Trittsicherheit. Zusammen mit dem unscheinbaren unteren Einstieg reicht dies aus, dass es hier deutlich ruhiger zugeht als auf den meisten anderen Wanderwegen am Feldberg.

Raimartihof und Abschluss bei der Seebuckhütte

Unten angekommen, geht es auf dem nun breiten Raimartiweg (rechts) zum Raimartihof. Vom Hof ist es jetzt nur noch ein kurzer Spaziergang bis an den Feldsee. Auf dem letzten Stück folgt der Feldbergsteig schließlich einer Variante des Westwegs über die bewaldete Seehalde hinauf zur Seebuckhütte. Sie ist die letzte Möglichkeit, die Wanderung mit einer geselligen Einkehr zu krönen, ehe wir wieder beim Haus der Natur ankommen.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten der Wanderung

Die Anfahrt zum Feldbergsteig erfolgt über die B 317 Todtnau - Titisee-Neustadt, Abzweig auf der Passhöhe gegenüber dem Caritas-Haus. Wer von Waldshut-Tiengen über die B 500 anreist, biegt bei Bärental links ab und folgt den Schildern zum Haus der Natur bzw. zum Feldberger Hof.

AusgangspunktGroßparkplatz/Parkhaus beim Haus der Natur / Feldbergerhof
KoordinatenN 47.86040, E 8.03550
Gehzeit4 Stunden
Distanz12,4 km
Anstiegeca. 560 HM
AnforderungenDer Feldbergsteig ist eine technisch anspruchsvolle Runde. Eine gute Kondition und Trittsicherheit sind erforderlich, Stöcke empfohlen.
EinkehrSt. Wilhelmer Hütte, Zastlerhütte, Naturfreundehaus, Baldenweger Hütte, Raimartihof, Seebuckhütte
GPS-DatenWanderung Feldbergsteig gpx
kml-DatenWanderung Feldbergsteig kml

Wanderkarte Feldbergsteig

Höhenprofil

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