Der Wasserfallsteig verbindet den weitgehend unbekannten Fahler Wasserfall mit den Todtnauer Wasserfällen. Auf weiten Teilen verläuft der Genießerpfad entlang der wildromantischen Wiese.
Charakter und Anforderungen der Wanderung
Schmale Wege und Pfade erfordern etwas Trittsicherheit. Sie eröffnen Wanderern aber auch einige schöne Aussichten über den Hochschwarzwald und das Wiesental. Obendrein versprechen die Bergwälder und Weiden entlang des Steigs ein im Schwarzwald unvergessliches Naturerlebnis.
Eindrücke unserer Wanderungen und Ausflüge im Schwarzwald.
Los geht es bei den Parkplätzen und Bushaltestellen auf der Feldberg-Passhöhe. Nach wenigen Schritten entlang der viel befahrenen B 317 finden wir den Einstieg zum Wasserfallsteig gegenüber der Jugendherberge Hebelhof. Dort zweigen wir links auf den Feldbergpfad ab und erreichen sogleich die Quelle der Wiese. Der bald munter talwärts rauschende Bach hat sein zunächst steiles, im späteren Verlauf u-förmig ausgeschliffenes Trogtal dem Wiesegletscher zu verdanken. Während der letzten Eiszeit erreichte der mächtige Eisstrom eine Länge von bis zu 20 Kilometern. Zahlreiche sichtbare Spuren an den Felsen zeugen noch heute von der Kraft der längst abgeschmolzenen Eismassen.
Bei der Quelle halten wir uns rechts und folgen der Beschilderung des Wasserfallsteigs bergab über den gelb markierten Hebelweg. Der Weg folgt hier oben dem Lauf der jungen Wiese. Weil wir mehrmals eine alpine Abfahrtsstrecke kreuzen, wechseln sich auf diesem ersten Abschnitt bewaldete und offene Bereiche rasch ab. Zugleich ändert sich der Charakter des anfangs noch ruhigen Bachtals bald zu einem schluchtartigen Verlauf.
Der weitere Abstieg erfolgt damit in Serpentinen sowie über grob behauene Treppen. Über Brücken wechseln wir mehrmals die Seite des wildromantischen Bachs. Nach etwa 1,8 Kilometer ab dem Start verringert sich das Gefälle und es laden Bänke zu einer ersten Rast ein. Gleich danach überqueren wir die Bundesstraße und passieren das Alpin Center Todtnau-Feldberg auf dessen rechten Seite.
Oberhalb der Gebäude geht es erneut über einen schmalen Pfad durch artenreiche Blumenwiesen und Viehweiden. Nach wenigen hundert Metern beschreibt der Wanderweg einen Bogen in den Wald, wo wir den Fahler Wasserfall erreichen. Über etliche, meist kleine Fallstufen stürzt der Rotenbach hier insgesamt 45 Meter in die Tiefe. Mit seinen Aussichtskanzeln gilt der relativ unbekannte Wasserfall zu den schönsten im Hochschwarzwald.
Wem es bei dieser Wanderung nur um den Fahler Wasserfall geht, findet ab dem Parkplatz Rotenbacher Rank oberhalb des Wasserfalls bzw. an der Passstraße einen 2,7 Kilometer langen Rundweg. Bis zur Hauptkaskade des Wasserfalls sind es von dort 200 Meter. Bevor wir die Wanderung jenseits des Rotenbachs fortsetzen, empfehlen wir einen Abstecher in das malerische Steiltal.
Anschließend folgen wir dem Wasserfallsteig durch einen Buchenwald nach Fahl und damit zurück an die Wiese. Wer die Tour hier schon mit einer Einkehr verbinden möchte, findet am Waldrand eine Verbindung hinunter zum Hotel und Restaurant Lawine. Alle anderen bleiben auf dem Steig und wandern bald ein Stück oberhalb der im Winter berüchtigten B 317 (Lkw-Fahrer wissen warum) über Brandenberg nach Todtnau. Am Ortseingang passieren wir mehrere Tennisplätze und das Freibad der Stadt. Gleich danach bekommen wir mit dem Gasthaus Waldeck erneut Gelegenheit, den Genießerpfad mit einer Einkehr zu unterbrechen.
Oberhalb vom Gasthaus folgen wir als Nächstes dem bequem zu laufenden Feldbergpfad bis zu seiner Einmündung in die Feldbergstraße. Mit 670 Metern ist es der tiefste Punkt auf dem Wasserfallsteig. Während sich der Feldbergpfad auf der gegenüberliegenden Seite der Straße fortsetzt, biegen wir zweimal rechts ab. Somit geht es über mehrere Kehren hinauf zum Schwertdenkmal. Das 1932 auf dem Brandfelsen errichtete Denkmal hat tatsächlich die Form eines stehenden Schwerts. Auf dem weithin sichtbaren Felsvorsprung erinnert es an die Gefallenen im Ersten Weltkrieg. Am achteckigen Griff des Schwerts sind ihre Namen, nach den umliegenden Gemeinden sortiert, genannt.
Beim Wegweiser Kriegerdenkmal biegen wir links ab und folgen dem Wanderweg durch den Wald und über Todtnauer Hohweg in ein Seitental der Wiese. Wo immer es die Bäume zulassen, ist auf diesem Abschnitt der Todtnauer Wasserfall zu sehen. Nach gut anderthalb Kilometern ab Hohweg ist der Todtnauer Wasserfall schließlich erreicht. In vier Stufen stürzt hier der Stübenbach 97 Meter bis ins untere Becken. Damit ist er der zweithöchste Wasserfall im Schwarzwald.
Vor allem mittags, wenn die Sonne die Hauptkaskade anstrahlt, begeistert das glitzernde und funkelnde Wasser die vielen Besucher. Durch die Nähe zu einem Bergwerkstollen ist er auch als Hangloch-Wasserfall bekannt. Weil von der nahen Landstraße ein fast ebener Spazierweg hierher führt, kann es an sonnigen Tagen allerdings gerne mal voll werden. Ein freies Plätzchen auf den Himmelsliegen unterhalb der 60 Meter hohen Hauptkaskade zu finden, ist Glückssache.
Für den letzten Abschnitt der Wanderung folgen wir dem Wasserfallsteig auf der linken Seite über einige Stufen hinauf zur oberen Kaskade des Wasserfalls. Ab dort können wir einfach der blauen Raute bis zum Ziel im Luftkurort Todtnauberg folgen. Dort können wir dann zufrieden auf einen eher kurzen, aber wunderschönen Wandertag zurückblicken. Ab der Bushaltestelle beim Hotel Sternen fährt die Buslinie 7215 nach Todtnau. Wer beim Startpunkt geparkt hat, nimmt dort die Buslinie 7300 zum Feldbergpass. Alternativ dazu ist der Rückweg ab Todtnauberg über die Berger Höhe und Todtnauer Hütte möglich. Der Abstieg zur Feldberg-Passhöhe erfolgt dann ab dem Wiesentalblick rechts auf dem gelb markierten Weg. Mit zusätzlichen zehn Kilometern wächst die Wanderung dann zu einem tagesfüllenden Ausflug heran.
Die Anfahrt zum Wassersteig erfolgt über die B 317 Todtnau - Titisee-Neustadt bis zu den Parkplätzen auf der Feldberg-Passhöhe. Es bestehen einige Busverbindungen ab Todtnau Busbahnhof zu den Haltestellen Feldberg Hebelhof und Todtnauberg-Sternen am Ziel.
Ausgangspunkt | Hebelhof, Parkplatz Grafenmatt |
Koordinaten | N 47.85600, E 8.03000 |
Gehzeit | circa 4 Stunden |
Distanz | 12,4 km |
An-/Abstiege | 500/700 HM |
Anforderungen | T2 |
Einkehr | etwas abseits der Strecke Hotel-Restaurant Lawine in Fahl, Gasthaus Waldeck, in Todtnauberg |
GPS-Daten | Wanderung Wasserfallsteig gpx |
KML-Daten | Wanderung Wasserfallsteig kml |