Latschigfelsen und Hohe Schaar

Der Latschigfelsen zählt zu den Aussichtspunkten, die im Naturpark Schwarzwald Mitte Nord sowohl vom Westweg als auch der Murgleiter angesteuert werden. Mit tollen Ausblicken über das Murgtal geht es von dort auf die Hohe Schaar. Trotz ihrer ebenfalls exponierten Lage wird sie erstaunlicherweise von allen Fernwanderwegen links liegen gelassen.

Flexible Planung mit der Murgtalbahn

Als Streckenwanderung ist die Tour über den Latschigfelsen und die Hohe Schaar in beide Richtungen ähnlich gut möglich. Wer mit dem Auto anreist, kann den Startpunkt von seiner Ankunftszeit und dem Fahrplan der Murgtalbahn abhängig machen. Die Wanderung ist in beide Richtungen gut beschildert.

Start der Wanderung in Forbach

Wer in Langenbrand parkt und mit der Bahn nach Forbach fährt, kann sich die Suche nach einem Fahrkartenautomaten sparen. Denn ein Spaziergang rund um das alte Bahnhofsgebäude stellt klar: Es gibt keinen. Das Ticket wird in der Murgtalbahn gelöst. Die Fahrt nach Forbach dauert nur wenige Minuten. Dort ist der Latschigfelsen bereits beim Wegweiser am Bahnhof angeschrieben.

Als Wanderer haben wir anscheinend die Wahl. Entweder folgen wir dem Westweg oder der Murgleiter. Was die Schilder am Bahnhof verschweigen: die beiden Fernwanderwege teilen sich den Aufstieg. Einzig die angegebene Distanz variiert um 700 Meter. Das liegt daran, dass die Streckenführung vom Westweg geändert wurde. Aber vielleicht wurde dies ja inzwischen aktualisiert.

Durch das Murgtaltor von Forbach zum Hexenbrunnen

Vom Bahnhof laufen wir ein Stück Richtung Langenbrand und biegen im Bereich des Eisenbahntunnels rechts in die Schulstraße ein. Einen Katzensprung weiter erreichen wir das Murgtaltor von Forbach. Es ist eines von mehreren Steinportalen im Schwarzwald, die den Westwegverlauf markieren. Vor Ort informieren Tafeln über den Westweg und die Etappen der Murgleiter. Der Verlauf des Westwegs ist dabei auch auf den Steinplatten auf dem Boden dargestellt.

Auf der anderen Seite vom Murgtaltor biegen wir scharf rechts ab. Damit kommen wir auf dem nächsten Stück auf einen mit Gras bewachsenen Pfad zwischen Hecken und einer Hangwiese. Wo der Pfad auf einen Wendehammer trifft, biegen wir erneut rechts ab. Somit folgen wir der Murgleiter über die Brückwaldanlage und nach einem scharfen Linksabzweig durch Waldstreifen und locker bestandenen Obstwiesen zum Hexenbrunnen.

Auf dem Sagenweg

Bereits auf dem Weg zum Hexenbrunnen eröffnen sich uns einige herrliche Ausblicke über Forbach und das Murgtal. Zudem lernen wir die Geschichte eines Übeltäters kennen, der die Zielsteine auf den Äckern zwischen Gausbach und Forbach versetzt haben soll. Mit dieser List hatte er versucht, seine eigene Anbaufläche auf Kosten der anderen zu erweitern. Die Strafe folgte nach seinem Tod: nach dem Läuten der Betglocke war er dazu verdammt, mit den Grenzsteinen auf dem Acker auf- und abzugehen, stets flehend rufend: »Sag mir, wohin ich ihn setzen soll!«

Erst der volltrunkene Hans Mayer traute sich nach einem Wirtshausbesuch, ihm zu antworten, er solle ihn einfach dahin setzen, wo er den Stein genommen habe. Damit erlöste er den Geist, der fortan nicht mehr gesehen noch gehört war. Beim Hexenbrunnen treffen die alte und die neue Westwegvariante zusammen. Am Brunnen informiert zudem eine Tafel über den Sagenweg, auf dem wir schon eine Weile unterwegs sind. Die am Brunnenrand sitzende Hexe indes steht für die Geschichten von Hexen und Geistern, die sich die Menschen seit Generationen erzählen.

Über den Ringberg zum Pavillon auf dem Latschigfelsen

In Sichtweite eines alten Mühlrads überqueren wir den Gausbach. Gleich danach passieren wir den Schulmeisterfelsen und folgen der roten Westwegraute über idyllische Waldpfade und Ringberg auf den Latschigfelsen. Oben angekommen öffnet sich die Sicht über das Murgtal hinab nach Forbach und Gausbach sowie zu den gegenüberliegenden Kuppen. Da wir auf dem Felsen bereits einen Großteil der Höhenmeter bewältigt haben, ist dies der perfekte Platz für eine längere Pause.

Es sei denn, es weht ein ungemütlich kalter Wind. In so einem Fall empfehlen wir, einen Steinwurf weiter bis zum Pavillon am Latschigfelsen zu wandern. Beim Wegweiser oberhalb des Felsens nimmt der Westweg Kurs auf die Hochmoore rund um Kaltenbronn. Damit bleibt uns noch die Murgleiter, der wir bergab und über einen scharfen Abzweig nach links zum Latschighang folgen. Wer die Tour abkürzen möchte, kann ab dem Wegweiser Latschighang mit der gelben Raute über den Grundplatz nach Langenbrand absteigen.

Hohe Schaar

Alle anderen biegen beim Latschighang scharf rechts ab und wandern damit auf der Murgleiter über Forkel und Riedberg bis zum Wegweiser Hutweg. Dort angekommen verlässt uns nun auch die Murgleiter. Das heißt: wir zweigen halblinks ab und wandern bis zur Linkskurve über einen breiten Forstweg. In der Kurve scheren wir aus, sodass wir geradeaus über felsige Waldwege und von Zwergsträuchern gesäumte Pfade weiter bis zur Hohe Schaar wandern.

Vom Wegweiser unterhalb des Gipfels schlängelt sich ein Pfad zum Pavillon Hohe Schaar. Es ist der zweite schöne Rast- und Aussichtspunkt dieser Wanderung. Die Granitfelsen wecken Urlaubsgefühle: ähnliche Formationen gibt es auf Sri Lanka und den Seychellen. Mit diesen schönen Eindrücken geht es anschließend vom Pavillon zurück zum Wegweiser und ab dort mit der gelben Raute über den Hohlenstein und Grundplatz nach Langenbrand, wo die Wanderung an der Murg endet.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten zur Wanderung

Die Anfahrt erfolgt über die B462 von Rastatt nach Baiersbronn bis wahlweise Langenbrand oder Forbach, wo wir jeweils der Beschilderung zum S-Bahnhof folgen. Parkmöglichkeiten befinden sich bei der S-Bahnhaltestelle Forbach Rastatt oder am Endpunkt der Wanderung bei der S-Bahnhaltestelle in Langenbrand.

Ausgangs- und
Endpunkt
Forbach (305 m)
Langenbrand (255 m)
KoordinatenN 48.68070, E 8.36080 (Forbach)
N 48.70260, E 8.35560 (Langenbrand)
Gehzeit4.30 - 5 Stunden
Distanz14 km
An- und Abstiegca. 570/620 HM
AnforderungenFür die Auf- und Abstiege ist Trittsicherheit und gute Ausdauer von Vorteil.
EinkehrAuf der Strecke gibt es keine Einkehrmöglichkeiten, dafür aber sehr schöne Rastplätze, bei denen man gerne verweilt.
GPS-DatenWanderung Latschigfelsen gpx
kml-DatenWanderung Latschigfelsen kml

Wanderkarte Latschigfelsen - Hohe Schaar

Höhenprofil

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