Wanderung zum Höllbachwasserfall

Die Wanderung zum Höllbachwasserfall zählt zu den Touren im Hotzenwald, die sich selbst an trüben Tagen lohnen. Da weite Teile der Strecke im Wald verlaufen, steht hier ohnehin die Ruhe anstelle weiter Ausblicke im Vordergrund. Außerdem erscheinen dann die Farben frischer und sind die Kontraste nicht so hart. Auch ist die Wanderung nicht allzu lang und gibt es mehrere mögliche Startpunkte, sodass man nicht erst zu einem bestimmten Parkplatz, in unserem Fall der unauffällige Wanderparkplatz nahe Steinbach, fahren muss.

Auftakt mit dem Albsteg

Nachdem das Auto hoffentlich sicher geparkt ist, laufen wir das erste Stück am Waldrand bzw. entlang der Straße zum kleinen Wanderparkplatz. Nach 200 Metern kommen wir zum Wegweiser Schafäcker. Dort treffen wir auf den Hotzenwaldquerweg, der uns hinab zum Albsteg führt. Auf dem Weg dorthin passieren wir einen Bildstock und halten uns wenige Meter weiter, bei der nächsten Gabelung links.

Bereits auf diesem ersten Stück der Wanderung geben kleine Bäche, die hinab zur Alb plätschern, einen ersten Vorgeschmack auf die Tour. Wie viele dieser oft kleinen Rinnsale die Strecke queren, wissen wir zwar nicht. Aber es sind zumindest so viele, dass wir diese Wanderung schon nach der halben Weglänge Plätscherbachwanderung genannt haben.

Idyllische Seitenschlucht der Alb

20 Minuten nach unserem Aufbruch überqueren wir die tief ins Gelände eingeschnittene Alb. Auch wenn das Wasser scheinbar ruhig dahinfließt, birgt der Bach seine Tücken. Dies haben auch schon Kajak-Fahrer erfahren müssen, die in den unberechenbaren Strudeln zwischen den Felsen in Bedrängnis kamen und nur knapp mit dem Leben davon kamen. Der Blick vom Albsteg hingegen ist einfach nur idyllisch und macht Lust auf die wildromantische Landschaft zwischen St. Blasien und Albbruck.

Auf der anderen Seite des Albstegs steigen wir zunächst ein kurzes Stück den Hang hinauf und folgen dann den Wegweisern zum Höllbachwasserfall. Auf dem Weg dorthin überqueren wir den Höllbach, kurz bevor er in die Alb mündet. Daneben informiert ein Schild, dass wir uns hier im Natur- und Gewässerschutzgebiet Alb befinden. Weil es leider nicht für jeden selbstverständlich ist, nennt es außerdem ein paar Verhaltensregeln. So sind Veränderungen im Uferbereichs und auf dem Gewässergrund, die Entnahme von Pflanzen und Tieren, das Befischen sowie das Hinterlassen von Müll und Abfällen jeglicher Art verboten.

Ankunft beim Höllbachwasserfall

Nach einer Dreiviertelstunde (ab Schafäcker) erreichen wir den Höllbachwasserfall. Wer bisher die großen Naturschauspiele wie die Triberger Wasserfälle oder die Todtnauer Wasserfälle kannte, wird beim Anblick der Hauptkaskade womöglich schmunzeln. Tatsächlich stürzt das Wasser nur knapp neun Meter in die Tiefe.

Nein, hier ist es nicht die Menge an Wasser oder die gewaltige Kaskade, welche den Wasserfall so besonders machen. Vielmehr ist es das viele Moos auf den umliegenden Steinen, die dichte Vegetation rund um dem Höllbachwasserfall und seine Abgeschiedenheit, die man anderswo vergeblich sucht.

Entlang der Hinteren Wühre zum Grillplatz Sägmoos

Ab dem Höllbachwasserfall folgen wir der gelben Wanderraute zunächst Richtung Hartschwand bis Bertschwend und ab dort Richtung Sägmoos. Wer nur einen Spaziergang unternehmen möchte oder vom Regen überrascht wird, kann bei der nächsten Weggabelung nach links abbiegen. Nach etwa einem Kilometer erreicht er in dem Fall Görwihl.

Wir indes halten uns rechts und laufen bergauf zur Hinteren Wühre. Hier verlassen wir den eigentlichen Wanderweg und folgen dem zwei Kilometer langen, künstlichen Wasserlauf bis zum Forellenbach bzw. der Hinteren Wühre. Die im späten Mittelalter angelegte Wühre führt das Wasser von Höllbach nach Görwihl und diente damals zur Wiesenbewässerung und zum Antrieb von Mühlen und Sägen. Beim Wührenabgang verbindet eine Brücke den Pfad mit dem ausgeschilderten Wanderweg. Von dort sind es noch 400 Meter bis nach Sägmoos bzw. zum Wanderparkplatz und Rastplatz mit Spielplatz Sägmoos.

Rückweg über Görwihl zur Alb

Nach dem Rastplatz Sägmoos überqueren wir die Landstraße L153 und laufen durch den Wald Richtung Günnetsmättle bis zum Heiligenmoos. Da es erst bergab und dann wieder bergauf geht, ist klar, dass wir auch hier wieder einen der vielen kleinen Bäche im Hotzenwald überqueren.

Sowie wir den Wald wieder verlassen, wandern wir noch ein Stück weit am Waldrand und folgen dann dem Wirtschaftsweg durch die Wiesen oberhalb von Görwihl zur Rotenbachstraße. Nach gut zwei Stunden (ab Aufbruch) erreichen wir schließlich Görwihl.

Hier kreuzen sich zwei wichtige Wanderwege des Südschwarzwalds und laden mehrere Restaurants zum Verweilen ein. Wir aber verlassen den Ort gleich wieder und laufen über den Hotzenwaldquerweg hinab zum Albsteg.

Auf der anderen Seite des Albstegs steigen wir den vertrauten Pfad zur L154 hinauf, folgen aber diesmal den Wegweisern Richtung Unteralpfen bis zum Wanderparkplatz oberhalb von Steinbach. Nach rund zehn Kilometer oder gut drei Stunden endet dort unsere Höllbach-Wanderung, welche wegen der vielen Bäche und dem Steckenverlauf durch den Wald auch an trüben Tagen ihren Reiz hat.

Video Höllbachwasserfall bei Görwihl

Eindrücke vom wild rauschenden Höllbachwasserfall. Aufnahmen der malerischen Nebenschlucht zur Hauensteiner Alb.

Variante zum Eichrüttehof

Für die Variante zum Eichrüttehof starten wir ebenfalls beim Wanderparkplatz oberhalb Steinbach. Der erste Abschnitt mit dem Höllbachwasserfall entspricht dem oben beschriebenen Weg. Wie bei unserer ersten Tour Wie bei unserer ersten Tour wandern wir auch diesmal weiter bergauf über Bertschwand zum Wegweiser Hintere Wühre und laufen ab dort entlang der Wühre bis zum Wührenabgang.

Beim Wührenabgang wechseln wir schließlich auf den regionalen Wanderweg (blaue Raute). Bis zum Eichrüttehof sind es noch 800 Meter. Auf dem Weg zu dem beliebten Gasthaus kreuzen wir die wenig befahrene Kreisstraße, eh wir einem Pfad bergauf ein kurzes Stück durch einen Buchen-Mischwald folgen. Die letzten 100 Meter zum Eichrüttehof führt der Wanderweg über die ebenfalls nur wenig befahrene Kreisstraße zwischen Görwihl und Hartschwand.

Der Eichrüttehof ist bekannt für seine Bauernvesper mit Hausmacherspeck und Bauernbrot sowie für die Hotzenwälder Brägel (eine Art Bratkartoffeln) und Weiderindprodukte aus der eigenen Landwirtschaft. Wir selbst können die Gemüsesuppe und das Schweinefilet mit Spätzle, Pilze und Soße wärmstens empfehlen.

Rückweg über Burg zum Höllbach

Gut gestärkt, brechen wir anschließend wieder auf. Wer will, kann den knappen Kilometer zurück zum Wührenabgang laufen und ab dort die erste, von uns beschriebene Höllbachwanderung über Sägmoos nach Görwihl fortsetzen. Für die Variante indes wandern wir vom Gasthaus hinauf zum Panoramablick (gelbe Raute). Die Strecke bis zum Aussichtspunkt verläuft zunächst über einen asphaltierten Weg.

Bald aber endet dieser, sodass wir das letzte Stück bergauf über die Wiese und einen mit Gras bewachsenen Pfad laufen müssen (schräg nach rechts, nicht direkt auf das Windfähnchen zu). Ab dem Höhenrücken ist dann ein Bänkle mit Tischle zu sehen, wo dann auch der nächste Wegweiser die Richtung hinab nach Burg weist.

Während über uns ein Milan kreist und eine Lerche trällert, spazieren wir von dem Bänkle nach Burg. Beim gleichnamigen Wegweiser biegen wir rechts Richtung Görwihl ab. Damit folgen wir ein kurzes Stück weit der Kreisstraße, laufen bei der nächsten Rechtskurve bzw. vor der Bushaltestelle jedoch geradeaus weiter. Damit verlassen wir den offiziellen Wanderweg.

Bevor wir Burg verlassen, kommen wir an einem Wildgehege mit Sikas vorbei. Danach folgen wir einfach dem Wirtschaftsweg in den Wald und laufen auf dem Hornemoosweg hinab bis zu einem Bildstock. Dort treffen wir bereits wieder auf den offiziellen Wanderweg.

Wir bleiben noch ein paar Meter auf dem breiten Forstweg, eh wir in der nächsten Kurve nach rechts auf einen Pfad wechseln. Dieser Pfad führt durch den Wald steil bergab bis zum Höllbach. Auf der anderen Seite des Bachs kommen wir bald wieder zum Albhaldenweg, womit wir auf dem bereits bekannten Weg zurück zu den Höllbachwasserfällen und über den Albsteg zum Ausgangspunkt oberhalb von Steinbach laufen können.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten der Wanderung

Die Anfahrt erfolgt über die B 34 Bad Säckingen - Waldshut-Tiengen. Bei Albbruck in die L 154 Richtung Görwihl abbiegen, nach Tiefenstein nach rechts Richtung Unteralpfen bis Steinbach, dort links abbiegen und der Straße bis zum Wanderparkplatz am Waldrand folgen. Alternativ Über die B 500 Titisee - Waldshut-Tiengen bis zur Ausfahrt Oberalpfen / Unteralpfen. Weiter über die 6563 bis Steinbach, dann wie oben beschrieben der Straße folgen.

AusgangspunktWanderparkplatz Schafäcker (617 m) bei Steinbach
KoordinatenN 47.63850, E 8.10170
Gehzeit3 Stunden
Distanz9,8 km
Anstiegeca. 400 HM
AnforderungenMittelschwere Bergwanderung auf teils abschüssigen Pfaden. Der Aufstieg beim Höllbachwasserfall ist mit Treppen und Geländer gesichert.
Einkehrin Görwihl, schöne Grillmöglichkeit beim Rastplatz Sägmoos nahe der Landstraße
GPS-DatenWanderung Höllbachwasserfall gpx
kml-DatenWanderung Höllbachwasserfall kml

Wanderkarte Höllbachwasserfall

Höhenprofil

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